
MINSK, 31. März (BelTA) – Belarus hat nicht die Absicht, den verurteilten Andrzej Poczobut gegen die Aufhebung von Beschränkungen an Grenzkontrollpunkten auszutauschen. Das sagte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko im Anschluss an seine Botschaft an das Volk und das Parlament.
Juri Woskresenski, der in Belarus einen seit kurzem eingerichteten Ausschuss für die Heimkehr von Belarussen leitet, fragte den Staatschef, was er vom Vorschlag der polnischen Behörden halte, den verurteilten Journalisten Andrzej Poczobut auszutauschen. Polen schlage nämlich Belarus vor, sofort nach der Freilassung von Andrzej Poczobut den Kontrollpunkt „Bobrowniki“ an der polnisch-belarussischen Staatsgrenze für den Güterverkehr wieder zu öffnen.
„Ich kann diesen Vorschlag so nicht hinnehmen“, sagte der Staatschef. „Ich tausche nicht ein Stück Grenze gegen einen Menschen aus.“
Zugleich nannte das Staatsoberhaupt eine Bedingung, die er für einen solchen Austausch für durchaus akzeptabel halten würde. Aus seiner Sicht könnte Polen Poczobut gegen den Leiter der „Antikrisenverwaltung des Volkes“ Pawel Latuschko und sein ganzes Team austauschen. „Wenn Polen die ganze Gruppe zurück nach Belarus schickt, dann bin ich nicht dagegen. Sie sollen das den polnischen Politikern weitergeben, Juri. Diese Frage können wir innerhalb von einigen Stunden klären“, sagte der Staatschef.
Gegen den ehemaligen belarussischen Botschafter und Leiter des Nationalen Kupala-Theaters Pawel Latuschko läuft in Belarus ein Strafverfahren. Ihm werden Amtsüberschreitung und passive Bestechung inkriminiert. In einem Sondergerichtsverfahren wurde er zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt.