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14 Oktober 2022, 14:51

Lukaschenko: Man muss nach Wegen aus der Situation suchen, Putin hat viele Varianten vorgeschlagen

ASTANA, 14. Oktober (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat heute im Interview mit dem US-Sender NBC am Rande des GUS-Gipfeltreffens in Astana gesagt, dass es dringend notwendig ist, den militärischen Konflikt in der Ukraine am Verhandlungstisch beizulegen. Die USA sollten auch an solchen Friedensgesprächen teilnehmen, anstatt noch mehr Waffen an die Ukraine zu liefern.

Der Staatschef wurde danach gefragt, wie der russischen Präsident Wladimir Putin auf die aktuelle Lage in der Ukraine reagiert. „Glauben Sie nicht, dass er etwas angespannt ist, vielleicht auch nervös, oder aber er steht unter Druck“, fragte der amerikanische Journalist. Dabei bemerkte er, dass Russland im Krieg in der Ukraine noch nicht gewinnt.

„Putin ist Präsident eines Riesenlandes. Natürlich spürt er wie jeder Staatschef eine große Spannung. Ich sage das Ihnen auch als Präsident. Was den Ukraine-Konflikt betrifft, so behaupten Sie, dass Putin im Moment nicht gewinnt. Nun, in diesem Krieg gewinnen im Moment auch Sie nicht. Fünfzig Staaten kämpfen heute auf dem Territorium der Ukraine gegen Russland. Sie gewinnen ebenfalls nicht. Deshalb muss man nach einem Ausweg aus dieser Situation suchen. Und ich muss Ihnen sagen, dass Präsident Putin im Gegensatz zu den westlichen Staatsführern mehrmals Optionen vorgeschlagen hat. Anscheinend will niemand ihm zuhören und auf seine Vorschläge reagieren. Das sollten sie aber. Und das ist auch unsere Position. Dass die aktuelle Entwicklung in der Ukraine perspektivlos ist, das geben viele selbst in der NATO zu“, sagte der belarussische Staatschef.

Alexander Lukaschenko führte die Türkei als Beispiel an. Am Rande des CICA-Gipfels in Astana traf er sich gestern mit dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir in naher Zukunft Verhandlungen auf hoher Ebene führen werden, wo auch die Ukraine im Fokus stehen wird. Ich werde dafür nach Ankara reisen. Ich habe bemerkt, dass Präsident Erdogan, der Staatschef eines der wichtigsten Länder in der NATO, mit dem Geschehen in der Ukraine nicht zufrieden ist. Die Türkei deutet das gar nicht an, sie fordert sogar neue Friedensverhandlungen. Die USA hätten sich an diesem Prozess beteiligen sollen, anstatt immer mehr moderne Waffen an die Ukraine zu liefern“, so der Präsident.

Nach Ansicht des belarussischen Staatschefs würden selbst die modernen US-Waffen keinen Einfluss auf den Verlauf der Situation an der Front ausüben.

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