
MINSK, 01. Juni (BelTA) - Die militärisch-politische Lage im Umfeld des GUS-Raums verschärft sich immer wieder und wird eskalieren. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko kündigte das bei seinem Treffen mit den Teilnehmenden der 52. Sitzung des GUS-Rates der Leiter von Sicherheits- und Sonderdiensten.
"Die militärisch-politische Lage im Umfeld des GUS-Raums verschärft sich immer wieder und wird eskalieren. Wir müssen verstehen, dass die großen Akteure um uns - Russland, Belarus, die zentralasiatischen Republiken - herum versuchen, uns auseinander zu ziehen. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir können eine zunehmende Militarisierung der NATO-Mitgliedstaaten und eine noch nie dagewesene Konzentration von Truppen in der Nähe unserer gemeinsamen Grenzen, ein Schüren von Auseinandersetzungen verfolgen", wies Alexander Lukaschenko hin.
Der Präsident erinnerte an Polen, das seine alten Rüstungsgüter in der Ukraine deponiere und nun seine Armee mit moderner amerikanischer Ausrüstung ausstatte. "Die Amerikaner haben Polen als NATO-Hauptpfeiler in Europa bestimmt. Aber, gut (ich will mich nicht darüber freuen, aber es gibt auch keinen Grund, traurig zu sein), nicht nur an unseren Grenzen zu Polen gibt es Probleme: Polen erlebt jetzt einen starken Zusammenstoß mit Deutschland. Meiner Meinung nach beginnen die Polen ohne irgendwelchen Grund zu zappeln wie ein Elefant im Porzellanladen. Aber das ist ihr Problem", sagte der Präsident.
Er machte darauf aufmerksam, dass der politische und wirtschaftliche Druck aus den USA und der EU immer stärker wird, ebenso wie die offensichtlichen Versuche, die wissenschaftliche und technologische Entwicklung der GUS-Länder zu begrenzen. Gleichzeitig wies Alexander Lukaschenko auf die wachsenden Widersprüche zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union hin. "Die Amerikaner versuchen nicht nur, die Europäische Union im Krieg in der Ukraine auszunutzen, sondern auch in ihrem Streit mit China. Und der Handelsumsatz zwischen China und der Europäischen Union ist enorm. Und Pragmatiker, also keine Dummköpfe, verstehen, dass der von Amerika forcierte Abbruch der Beziehungen zwischen der EU und China zu noch katastrophaleren wirtschaftlichen Folgen in Europa führen kann", erläuterte der Präsident.
Derweil benutze der kollektive Westen das Völkerrecht als ein Instrument, um Druck auf uns auszuüben, und wenn es um die Vorteile gehe, ignoriere er es völlig, betonte der Präsident. "Aber dieses Recht existiert heute kaum", sagte er anschließend.