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29 Mai 2020, 15:23

Lukaschenko: Pandemie besteht zur Hälfte aus Coronavirus, zur Hälfte aus Politik

MINSK, 29. Mai (BelTA) – Präsident Alexander Lukaschenko hat heute das Minsker Traktorenwerk besucht und sich mit seinen Mitarbeitern getroffen. Während des Besuches äußerte er sich zum Thema Coronavirus-Pandemie.

„Ich bleibe nach wie vor meinen früheren Aussagen zu Coronavirus treu“, sagte Lukaschenko. „Das ist mehr als nur eine Krankheit. Diese Pandemie besteht zu 50 Prozent (oder auch weniger) aus der Krankheit selbst und zu 50% aus Politik. Davon werden sie sich alle bald überzeugen.“

Belarus, das inmitten der Pandemie seine Industrie nicht zum Stoppen brachte, wurde dafür von vielen Staaten kritisiert. „Manche Länder haben uns sogar zur Einstellung der Produktion angespornt. Und wenn wir jetzt alles schließen, werden wir später Geld brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen. Woher nehmen wir dieses Geld? Die USA, China, Russland. Sie werden uns natürlich finanziell helfen, aber nicht umsonst. Wichtig ist – was werden sie dafür von uns verlangen? Politische Absichten lassen sich auf den ersten Blick nur schwer erkennen. Aber in der Welt gibt es Prozesse, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Was wird aus der Wirtschaft, was wir aus einzelnen Staaten? Jede Hilfe wird heute nicht gratis angeboten.“

Die Leben in Belarus kehre langsam zur Normalität zurück, glaubt der Staatspräsident. In vielen Krankenhäusern, wo früher nur Patienten mit COVID behandelt worden seien, seien die Abteilungen wieder für die Aufnahme „ihrer“ Patienten bereit. „Langsam kommen wir aus der Krise heraus“, betonte er.

Die zweite Corona-Welle, von der heute bereits gesprochen werde, sei im Herbst zu erwarten. Der belarussische Präsident glaubt in diesem Zusammenhang, dass bis dahin viele Menschen in Belarus diese Infektion hinter sich haben und dagegen immun sein würden. Fast 90 Prozent der Infizierten spürten keine Symptome. „Wer geheilt wurde, braucht keine Angst vor der zweiten Welle. Aber das Land bereitet sich trotzdem darauf vor. Wir geben viel Geld aus, uns helfen die Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und die Weltbank. Wir werden diese fast $90 Millionen in das Gesundheitswesen investieren, um die Behandlung von Patienten auf ein noch höheres Niveau anzuheben. Aber unser derzeitiges Niveau ist deshalb so hoch, weil wir in den letzten Jahren großes Geld in die Gesundheitssysteme und in die medizinische Ausbildung angelegt haben“, betonte Alexander Lukaschenko.

Die Pandemie habe auch einige Mängel und Defizite im belarussischen Gesundheitswesen aufgezeigt, gab der Staatschef zu. „Darüber werden wir reden, wenn alles vorbei sein wird. Wir sehen diese Defizite und werden angemessen darauf reagieren. Wir werden entsprechende Maßnahmen treffen, von der Personalpolitik bis zur Ausstattung der Krankenhäuser“, resümierte er.

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