
MINSK, 12. Mai (BelTA) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat eine Einladung vom UN-Generalsekretär António Guterres zur Teilnahme an einem Gipfel über die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) erhalten, wie der Pressedienst des belarussischen Staatschefs mitteilt.
Der Gipfel soll im September 2023 stattfinden. "Auf halbem Weg zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist es an der Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Ohne Engagement, Solidarität und transformierende Maßnahmen können wir die wichtigsten Ziele der Agenda 2030 zur Beseitigung der Armut, Verringerung der Ungleichheiten und zum Schutz der Umwelt verpassen. Lassen Sie mich, auf Ihre Unterstützung rechnen, um die Durchbrüche zu erzielen, die unsere Welt dringend braucht“, heißt es im Schreiben des UN-Generalsekretärs.
António Guterres weist hin, dass die zahlreichen Krisen binnen der letzten drei Jahre den Bemühungen um die Umsetzung der SDGs einen schweren Schlag versetzt hätten. Dennoch seien die angestrebten Veränderungen weiterhin möglich und notwendig.
"Der SDG-Gipfel wird zum Herzstück einer Reihe von Veranstaltungen, darunter der Klimagipfel, hochrangiger Dialog über Entwicklungsfinanzierung, eine Reihe von Treffen zum Thema Gesundheit und ein Ministertreffen zur Vorbereitung des Zukunftsgipfels 2024. Der SDG-Gipfel könnte der Moment sein, in dem unsere Welt von der Angst zur Hoffnung und vom zunehmenden Pessimismus zu beschleunigtem Handeln übergeht. Ich würde mich auf Ihre persönliche Teilnahme am Gipfel und Ihren Beitrag freuen, sodass er zu einem Wendepunkt für die SDGs wird", sagte der UN-Generalsekretär.
Alexander Lukaschenko hat ein Antwortschreiben an António Guterres gesandt.
"Minsk begrüßt diese Initiative voll und ganz. Wir glauben, dass die bevorstehende Veranstaltung eine gute Gelegenheit ist, um eine Zwischenbilanz unserer gemeinsamen Bemühungen zu ziehen. Die Republik Belarus bekennt sich voll und ganz zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung, die wirksam in unsere nationalen strategischen Papiere integriert sind."
"Ich bin überzeugt, dass die Erfahrungen von Belarus bei der Organisation einer effizienten Arbeit auf nationaler Ebene zur Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung für viele andere UN-Mitgliedstaaten interessant und nützlich sein können. Wir sind bereit, sie während des Gipfels weiterzugeben."
Alexander Lukaschenko betonte auch, wie wichtig es sei, dass der Gipfel zu einer Quelle für Ideen und Initiativen werde, die zur Bewältigung der Herausforderungen auf dem Weg zur Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung beitragen könnten: "Sie haben zurecht darauf hingewiesen, dass "die zahlreichen Krisen binnen der letzten drei Jahre den Bemühungen um die Umsetzung der Agenda 2030 einen schweren Schlag versetzt haben". Es ist nun klar, dass es ohne Frieden keine nachhaltige Entwicklung weltweit geben kann. Das habe ich bereits 2015 gesagt, als ich auf dem UN-Gipfel sprach, auf dem die Ziele für nachhaltige Entwicklung verabschiedet wurden. Auch Sie haben wiederholt ähnliche Meinung geäußert.“
"Die belarussische Geschichte ist durchdrungen von traurigen Erinnerungen an den Krieg. Deshalb ist uns der Frieden nicht nur in unserem eigenen Land wichtig, sondern auch in der Region und in der ganzen Welt. Binnen der letzten Jahre haben wir alle Staaten aktiv zu einem umfassenden Sicherheitsdialog aufgerufen, um die Grundlagen für eine neue, gerechte Weltordnung zu schaffen. Muss es erst zu einer globalen Katastrophe kommen, die Millionen von Menschen das Leben kostet, bevor unsere Stimme gehört wird? Angesichts der zunehmenden geopolitischen Konfrontation auf dem Planeten ist ein Dialog im Geiste von San Francisco heute notwendiger als jemals zuvor seit dem Ende des Kalten Krieges.“
Der Präsident betonte, dass der bevorstehende Gipfel den Zusammenhang zwischen dem Frieden und der nachhaltigen Entwicklung verdeutlichen und damit einen Anstoß zur Aufnahme eines globalen Sicherheitsdialogs geben sollte.
"Eine ernsthafte Herausforderung für die gemeinsame Sache - die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung - sind einseitige Zwangsmaßnahmen oder Sanktionen. Diese willkürlichen und völkerrechtswidrigen Maßnahmen einer eigennützigen und voreingenommenen Gruppe westlicher Staaten machen Fortschritte bei der Verwirklichung der SDGs direkt zunichte. Wie können zum Beispiel Armut und Hunger beseitigt werden, wenn Sanktionen die globale Ernährungssicherheit untergraben und damit Armut und Hunger in ganzen Regionen und sogar auf allen Kontinenten vergrößern? Sanktionen sind zu Waffen geworden. Sie können töten!"
Das Staatsoberhaupt dankte dem Generalsekretär der Vereinten Nationen für die Einladung zum Gipfel und versicherte, dass Belarus aktiv zur Vorbereitung des Gipfels beitragen und in würdiger Weise an dieser wichtigen Veranstaltung teilnehmen werde.