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28 Februar 2020, 15:09

Lukaschenko ruft Privatsektor zur Bildung von Gewerkschaftszellen auf

MINSK, 28. Februar (BelTA) – Der belarussische Präsident ist der Ansicht, dass der Privatsektor an der Einrichtung von Gewerkschaftszellen intensiv arbeiten soll. Das erklärte er beim 8. Kongress des Belarussischen Gewerkschaftsbundes.

Der Präsident betonte, dass es vor allem die Gewerkschaften seien, die die Beschäftigten in staatlichen und privaten Betrieben in Schutz nehmen sollten. Primäre Gewerkschaftsorganisationen würden im Privatsektor nicht fehl am Platz sein. Eine gewisse Arbeit an der Schaffung solcher Zellen werde durchgeführt, auch wenn es dabei objektive Schwierigkeiten gebe.

„Eine Gewerkschaft, die die Wahrung der Rechte von Beschäftigten kontrolliert, ist für einen Privatunternehmer oft mit finanziellen Verlusten verbunden. Der Staat hat viele Maßnahmen zur wirtschaftlichen Liberalisierung ergriffen – das war der Schritt den Privatunternehmen entgegen. Als Antwort darauf könnte der Privatsektor seine soziale Reife an den Tag legen und ihre Verantwortung gegenüber den Menschen beweisen“, wandte sich Alexander Lukaschenko an die Privatwirtschaft. „Wir haben der Privatwirtschaft so viele Freiheiten gewährt, dass selbst der Leiter des Kontrollkomitees Anfimow mit zitternder Stimme Fragt, ob eine oder andere Kontrolle in diesem Bereich angebracht wäre. Ich sage ihm immer: Tun Sie das, was Sie für notwendig halten. Seien Sie nicht schüchtern“.

Alexander Lukaschenko kündigte in diesem Zusammenhang die Erarbeitung eines entsprechenden Dekrets an – es wird die Bildung primärer Gewerkschaftsorganisationen im Privatsektor regeln. „Das ist keine spontane Entscheidung“, erklärte der Staatschef. Dass die Privatwirtschaft nicht gerade davon begeistert sei, Gewerkschaftszellen einzurichten, seien Ausreden, die er nicht mehr hören wolle, sagte Lukaschenko. „Wir sollten sie dazu bewegen“, fügte er hinzu.

Private Unternehmen forderten seit langem gleiche Wirtschaftsbedingungen mit staatlichen Unternehmen, sagte er. „Ich glaube, dass die soziale Verantwortung und die Einrichtung von Gewerkschaftszellen ebenfalls zu diesen Bedingungen zählen. Dazu kommt eine harte Arbeits- und Technologiedisziplin, ohne die es kein wettbewerbsfähiges Qualitätsprodukt geben kann. Waren, die nicht verkauft werden, bringen keine Einnahmen, aus denen Löhne gezahlt werden.“

Ein nicht weniger wichtiges Anliegen der Gewerkschaften sei nach Ansicht des Staatschefs der Arbeitsschutz. In den letzten 5 Jahren haben die Gewerkschafter über 300.000 Verstöße gegen den Arbeitsschutz festgestellt. Mehr als 10.000 gefährliche Geräte und Maschinen sind aus dem Betrieb entzogen worden.

„Nicht nur der Alkohol ist die Ursache vieler Arbeitsunfälle. Arbeitnehmer verlieren gut ausgebildete Fachkräfte oft wegen Fahrlässigkeit und fehlende Sicherheitskontrolle. Hier muss man härtere Maßnahmen ergreifen – das könnte ein Auftrag für die Gewerkschaften sein. Wenn Sie glauben, dass Sie mehr Rechte brauchen, sagen Sie es nur“, resümierte der Staatspräsident.

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