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25 Juni 2022, 19:37

Lukaschenko schlug Putin vor, auf westliche Militäraktionen mit Spiegelmaßnahmen zu antworten

SANKT PETERSBURG, 25. Juni (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen, auf westliche Militäraktionen mit Spiegelmaßnahmen zu antworten. Das sagte er heute bei den Gesprächen in Sankt Petersburg.

„Wir machen uns Sorgen darum, dass die US-Flugzeuge und die Flugzeuge der NATO immer öfter das Tragen der Atomsprengköpfe üben. Das ärgert uns. Ich bitte Sie daher, über die Spiegelmaßnahmen nachzudenken, die wir als Antwort auf derart Verhalten parat haben könnten. Aber ohne zu übertreiben. Helfen Sie uns bitte, unsere Flugzeuge so zu modernisieren, dass sie auch Kernwaffen tragen können. Ich sage nicht, dass wir (oder Sie) morgen Atomsprengköpfe auf die Kampfjets aufhängen. Aber die Situation ist sehr ernst. Wir erinnern uns an das Jahr 1941, als wir uns einlullen ließen und dachten: „Alles wird gut, alles wird ruhig sein, niemand wird angreifen.“ Und dann hat es sich erwiesen, dass wir nicht vorbereitet waren. Daher ist die Lage für uns sehr ernst. Ich spreche Sie nicht zum ersten Mal darauf an. Ich weiß, dass Sie es im Verteidigungsministerium in Betracht gezogen haben. Ich möchte wissen, wie es jetzt aussieht“, sagte der Präsident von Belarus.

Alexander Lukaschenko gab zu, er wolle, dass die beiden Staaten mit ernster Waffe das gemeinsame Vaterland „von Brest bis Wladowostok“ verteidigen könnten. „Das ist unsere unmittelbare Pflicht“, betonte Alexander Lukaschenko.

Zu den Trainingsflügen der US- und NATO-Partner sagte der Staatschef: „Wenn sie trainieren, müssen sie etwas im Sinn haben. Denn was ist der Sinn solcher Flüge?“

„Was wir heute unbedingt besprechen sollten, sind Fragen im Zusammenhang mit Sicherheit und Verteidigung. Wir haben den Menschen in Belarus und Russland zu vermitteln, dass sie sicher geschützt werden“, betonte der belarussische Staatschef.

Wladimir Putin wies seinerseits darauf hin, dass die Amerikaner in Europa 200 taktische Nuklearsprengköpfe lagern. Es handelt sich um sechs europäische Ländern, NATO-Mitglieder. „Um diese Sprengköpfe zu tragen, stehen 257 Flugzeuge bereit. Sie warten nur auf einen Befehl zum Einsatz. Das sind nicht nur US-Flugzeuge, sondern auch europäische Kampfjets“, erklärte der russische Präsident.

„Hat Russland wenigstens einen solchen Stützpunkt?“, fragte Alexander Lukaschenko.

Nein, Russland hat keinen“, bejahte Wladimir Putin.

Auf die Bemerkung des belarussischen Staatschefs, dass man auf die westlichen Militäraktionen spiegelbildlich reagieren könnte, erwiderte Putin: „Das ist möglich. Aber solche Spiegelmaßnahmen brauchen wir nicht, es ist nicht nötig. Aber ich stimme Ihnen voll und ganz zu, dass wir für unsere Sicherheit, für die Sicherheit des Unionsstaates und möglicherweise auch für die Sicherheit anderer OVKS-Länder sorgen sollten.“

„Deshalb schlage ich Folgendes vor“, fuhr der russische Präsident fort. „Die belarussische Armee verfügt über eine ausreichend große Gruppe von Su-25-Flugzeugen. Sie könnten aufgerüstet werden, aber diese Aufrüstung muss in russischen Flugzeugfabriken erfolgen (wir werden mit Ihnen vereinbaren, wie das geschehen soll), und die Ausbildung der Piloten könnte entsprechend beginnen. Das ist der erste Schritt.“

„Zweitens. Wie wir bereits vereinbart haben, werden wir in den nächsten Monaten die Raketensysteme Iskander-M an Belarus übergeben. Diese Systeme sind in der Lage, sowohl ballistische Raketen als auch Marschflugkörper abzufeuern. Dabei nicht nur konventionelle Raketen, sondern auch nukleare“, fügte Wladimir Putin hinzu. Er schlug vor, die Verteidigungsminister und die Generalstabschefs der beiden Länder zu beauftragen, alle Einzelheiten auszuarbeiten.

„Ja, ich bin absolut einverstanden“, antwortete Alexander Lukaschenko.

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