
MINSK, 18. Mai (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko sieht in den NATO-Aktivitäten Gefahr für einen globalen Konflikt. Das sagte er heute bei einem Treffen mit den Teilnehmern des Rates der Parlamentarischen Versammlung der OVKS in Minsk.
Jene negativen Trends, die im letzten Jahr mehrfach diskutiert worden seien, seien heute außenpolitische Realität, stellte er fest. „Die militärische Präsenz und das offensive Potential der Nordatlantischen Allianz nehmen an den westlichen Grenzen der OVKS zu. Es werden groß angelegte Übungen durchgeführt und die militärische Infrastruktur wird in beschleunigtem Tempo modernisiert, auch in den Nachbarländern. Einzelne Staaten haben sich in Schießplätze verwandelt, auf denen alte Waffen vernichtet und neue westliche Waffen getestet werden“, sagte der Präsident.
„Mit dem kürzlich erfolgten NATO-Beitritt Finnlands und dem bevorstehenden Beitritt Schwedens sind wir einmal mehr Zeuge der Ausweitung des nordatlantischen Blocks geworden. Solche Aktionen bringen die Welt an den Rand eines gefährlichen globalen Konflikts“, betonte Alexander Lukaschenko.
Die NATO rechtfertige diese Entscheidung mit der Erklärung, der Aggressor-Staat Russland sei in die Ukraine interveniert. Diese Erklärung sei jedoch unhaltbar, meint Lukaschenko. „Was hat die militärische Sonderoperation mit dem NATO-Beitritt Finnlands zu tun? Überhaupt nichts. Die NATO hat nur auf den richtigen Moment gewartet.“
„Ich denke, das wird weder Russland noch Belarus schaden. Was auch immer die Politiker in Finnland entscheiden, die Menschen dort sind doch nicht dumm und wissen, was Krieg ist“, bemerkte Alexander Lukaschenko.
„Trotz des rapide sinkenden Lebensniveaus und der sich verschlechternden wirtschaftlichen Aussichten für EU verschärft der Westen die internationalen Spannungen und gibt offen zu, dass er sich auf einen Krieg vorbereitet“, stellte der Staatschef fest.
Gleichzeitig bleibt die Ukraine der zentrale Schauplatz der Konfrontation, ein Schlachtfeld auf dem europäischen Kontinent, auf dem alle wichtigen Bereiche der zwischenstaatlichen Beziehungen - politische, wirtschaftliche und humanitäre - durch ein militärisches Aufeinandertreffen gestört werden.