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17 März 2023, 12:53

Lukaschenko über belarussische Mikroelektronik: Man wollte mich überreden, diese Betriebe zu verkaufen

MINSK, 17. März (BelTA) – Der belarussische Präsident Belarus Alexander Lukaschenko hat in der Holdinggesellschaft Planar ein Treffen über die Entwicklungsperspektiven der Mikroelektronik abgehalten.

Vor der Besprechung machte sich Alexander Lukaschenko ein Bild von der Tätigkeit der Holdinggesellschaft Planar. Das Unternehmen entwickelt und produziert optisch-mechanische Geräte und Anlagen auf der Basis der Lasertechnologien.

In den Staaten der ehemaligen Sowjetunion wird der Mikroelektronik große Aufmerksamkeit geschenkt, sagte Lukaschenko. „Auch militärische Auseinandersetzungen weltweit sind oft Folgen erbitterter Kämpfe um Produktion und Märkte in diesem Bereich. Dieser Wirtschaftszweig spielt eine sehr große Rolle. Und ich möchte heute mit Ihnen über strategische und taktische Aspekte der nationalen Mikroelektronik sprechen“, sagte der belarussische Staatschef.

Planar habe sich bereits in den 1960-er Jahren als Herz und Gehirn der sowjetischen Mikroelektronik etabliert, erinnerte das Staatsoberhaupt.

In diesem Zusammenhang erwähnte er den belarussischen Nobelpreisträger Schores Alfjorow, der in den 1980er Jahren bei einem Gespräch mit dem damaligen Minister für Elektronikindustrie der UdSSR, Wladislaw Kolesnikow, von ihm den folgenden Satz hörte: „Stellen Sie sich vor, ich bin heute schweißgebadet aufgewacht. Denn ich habe geträumt, dass es kein „Planar“ mehr gibt. Und ohne Planar gibt es keine Elektronikindustrie in der UdSSR mehr.“

„Damit wurde alles gesagt. Planar war wirklich das Herz der Elektronikindustrie. Die wichtigsten und klügsten Köpfe der Sowjetunion waren hier vertreten. Das war wirklich so“, betonte der Präsident. „Als diese bahnbrechende Industrie geschaffen wurde, hätten Amerika, die Sowjetunion und Japan sie intellektuell und finanziell entwickeln können. Damals hatten wir noch verwandte Industrien (in Russland und den baltischen Staaten), aber das geistige Zentrum, das Herzstück war hier, in Belarus.“

„Während der stürmischen Perestroika- und Post-Perestroika-Jahre war Belarus das einzige Land, das dieses nationale, ja globale Reichtum bewahrt hat“, betonte Alexander Lukaschenko.

„Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie man mich überreden wollte, dieses Unternehmen zu verkaufen oder zu schließen. Man hat mir versprochen, dass der Westen uns dabei helfen würde. Gott sei Dank hat das Land, so schwer es auch war, solche Unternehmen wie Planar, Integral, BelOMO, Horizont und Witebsk Monolit erhalten. Aber das Wichtigste war die wissenschaftliche Infrastruktur in dieser wissenschaftsintensiven Industrie. 30 Jahre sind vergangen. Was sehen wir? Technologien sind entscheidend im Kampf um die Neuverteilung der Welt. Wer sie besitzt, kann nicht nur überleben, sondern auch seine eigenen Spielregeln für die Zukunft festlegen. Die so genannte zivilisierte, demokratische westliche Welt setzt Technologien schamlos ein, verhängt Sanktionen und versucht, unliebsame Konkurrenten in die Knie zu zwingen“, bemerkte der Präsident.

„Aber die Wissenschaft steht nicht still, Forscher arbeiten zusammen. In der Mikroelektronik geht es nicht mehr nur um reinen Wettbewerb, sondern um die Erweiterung nationaler Grenzen“, betonte das Staatsoberhaupt.

„Belarussische Hersteller besetzen ihre Nischen auf dem Weltmarkt. Und das trotz des weltweiten Trends zur Nanoelektronik, wo mehrere Akteure mit Technologien im Bereich von vier Nanometern aufgetaucht sind. Unsere eher große Chips sind nach wie vor gefragt. Sie sind zuverlässig“, sagte Alexander Lukaschenko. „Aber so wie ich das verstehe, müssen wir von diesen großen Chips zu diesen kleinen Nanometern übergehen.“

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