
MINSK, 19. Mai (BelTA) – Wir haben eine ganze Menge Arbeit vor, um die Beziehungen zwischen Belarus und Nicaragua auf die höchste Ebene zu bringen. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gab diese Ankündigung während seines Treffens mit dem Außenminister von Nicaragua Denis Moncada Colindres ab.
"Denk ich an Nicaragua, kommt mir immer vor, dass es so ein fernes Land ist, das uns so nahe steht. Würden wir eine allgemeine Bewertung unserer Beziehungen vornehmen, muss ich sagen, dass wir noch eine ganze Menge Arbeit vorhaben. Wir haben noch viel zu tun, um unsere Beziehungen auf die höchste Ebene zu bringen", sagte das Staatsoberhaupt.
Alexander Lukaschenko betonte, dass Belarus bereits Beispiele für eine solche Zusammenarbeit mit Lateinamerika habe: "Nehmen Sie Kuba, Venezuela und andere lateinamerikanische Staaten, mit denen wir sehr enge politische sowie Handels- und Wirtschaftsbeziehungen unterhalten. Ich denke, wir sollten dasselbe mit Nicaragua tun.“
"Um so gute und enge Beziehungen zu unterhalten, haben wir heute alles. Sogar den legendären Führer Nicaraguas, den wir alle in Belarus lieben und respektieren. Ich möchte Sie bitten, Daniel Ortega im Namen des belarussischen Volkes und in meinem eigenen Namen die herzlichsten Grüsse zu übermitteln. Wir bewundern sein politisches Wirken", sagte der Präsident.
Er versicherte, dass alles, was Nicaragua braucht, in Belarus vorhanden ist, und zwar im Überfluss. "Wir müssen unsere Beziehungen so gestalten, dass wir einen rechtlichen Rahmen für unsere künftigen Wirtschaftsbeziehungen schaffen. Das ist eine Frage der Zeit. Ich denke, wenn wir das tun, werden wir nicht nur diesen rechtlichen Rahmen schaffen, sondern auch innerhalb eines Jahres intensive Wirtschaftsbeziehungen zwischen unseren Ländern aufnehmen. Wir sind dazu bereit", ist sich der belarussische Regierungschef sicher.
Er lud den Minister ein, sich ein Bild davon zu verschaffen, was sein Land in Belarus interessieren könnte, und dann künftige Bereiche der Zusammenarbeit vorzuschlagen und festzulegen. "Wir sind absolut offen für Sie, es gibt keine geschlossenen Themen. Wir werden Ihre Vorschläge annehmen", sagte der Präsident.
Belarus und Nicaragua arbeiten aktiv im Rahmen internationaler Organisationen zusammen. Nicaragua ist Mitglied der Freundesgruppe gegen Menschenhandel, die auf Initiative von Belarus bei der UNO gegründet wurde. Das Land ist Mitunterzeichner der belarussischen Resolution "Verbesserung der Koordinierung des Vorgehens gegen den Menschenhandel".
2019 war die nicaraguanische Delegation zum ersten Mal Mitverfasser einer von Belarus geförderte Resolution zu den Langzeitfolgen der Tschernobyl-Katastrophe.
Die beiden Länder arbeiten in der Frage der Unterstützung von Kandidaten für Wahlen zu UN-Gremien und anderen internationalen Organisationen zusammen.
Die Handelsbeziehungen sind bisher relativ bescheiden: Das sind Warenlieferungen aus Belarus. Der rechtliche und vertragliche Rahmen entwickelt sich noch. Derzeit werden einige wichtige Abkommens-Entwürfe vereinbart, die der Entwicklung des Handels und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zugrunde liegen müssen.