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03 Dezember 2019, 12:58

Lukaschenko und Vučić führen Gespräche in Belgrad

BELGRAD, 3. Dezember (BelTA) – Präsidenten von Belarus und Serbien, Alexander Lukaschenko und Alexander Vučić, führen heute Gespräche in Belgrad.

Am Vortag trafen sich die Staatschefs zu einem informellen Abendessen, und heute führen die beiden Präsidenten offizielle Gespräche im Palast von Serbien. Im Mittelpunkt des Treffens steht die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt auf der Steigerung der Handelsumsätze.

Alexander Vučić sagte in einem jüngsten Interview mit dem Staatssender „Belarus 1“, die beiden Staaten seien imstande, das bilaterale Handelsvolumen auf eine halbe Milliarde Dollar zu steigern. „Wir müssen arbeiten und ein Ziel vor uns setzen, das Handelsvolumen von rund $500 Millionen zu erreichen. Ich denke, wir können in allen Handlungsfeldern des öffentlichen Lebens neue Bereiche erschließen. Der Besuch von Alexander Lukaschenko könnte unseren Beziehungen einen großen Impuls verleihen“, sagte der serbische Präsident.

Im Jahr 2018 sank der Handelsumsatz zwischen Belarus und Serbien um fast 40% auf 148 Millionen US-Dollar, im Januar-September dieses Jahres ging er weiter zurück und lag mit 110,6 Millionen US-Dollar leicht unter den Vorjahreswerten. Derzeit sind die Länder an mehreren Projekten beteiligt und können in naher Zukunft die wirtschaftliche Kooperation erheblich ankurbeln.

Lieferungen von MAZ- und BelAZ-Fahrzeugen

In der Zeitperiode 2018-2019 hat Belarus nach Serbien 33 MAZ-Feuerwehrfahrzeuge im Wert von insgesamt $2 Millionen geliefert. Serbien erklärte sofort, es werde den Fuhrpark seiner Berufsfeuerwehr bis 2021 umrüsten. Heute laufen Verhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit. Serbien kann sowohl fertige Fahrzeuge vom belarussischen Unternehmen Pozhsnab kaufen als auch einen gemeinsamen Produktionsbetrieb für Feuerwehrfahrzeuge gründen.

Belarus ist bereit, auch Verkehrsmittel nach Belgrad zu liefern. Die Stadt braucht solche Fahrzeuge, im Moment sind noch keine konkreten Vereinbarungen getroffen worden. Heute hat Belgrad mehr als 300 belarussische Linienbusse und 100 Trolleybusse im Einsatz. Im März 2019 bot die Stadtregierung dem MAZ-Händler an, über die Lieferung von zweihundert weiteren Bussen nachzudenken. Dieses Angebot blieb bis dato unbeantwortet.

In diesem Jahr hat BelAZ sechs Muldenkipper und Ersatzteile im Wert von $9,2 Millionen nach Serbien geliefert. Beim belarussisch-serbischen Wirtschaftsforum werden Lieferverträge für sechs weitere Fahrzeuge im Gesamtwert von 8 Millionen Dollar unterzeichnet.

Entwicklung von Montagebetrieben

Belarus und Serbien betreiben gemeinsame Produktionswerke für Traktoren (ca. 450 Stück pro Jahr) und Busse (140 Stück im Zeitraum 2016-2018 montiert). Im Rahmen der offiziellen Visite von Alexander Lukaschenko in Serbien sollen Verträge über die Lieferung im Jahr 2020 von 535 Traktoren und Traktorenbauteilen im Wert von $9,7 Millionen Dollar unterzeichnet werden.

In diesem Jahr hat der Agrarmaschinenhersteller Bobruiskagromasch geschäftliche Kontakte mit serbischen Partnern aufgenommen. Der erste Händlervertrag wurde unterzeichnet. Ein weiteres Projekt ist in Arbeit: es geht um die Herstellung von MAZ-Niederflurbussen mit Erdgasantrieb und um den Bau von Gastankstellen in Belgrad.

Zusammenarbeit in der Metallurgie

Seit 2017 liefert Belarus Stahlprodukte auf den serbischen Markt. Vom anstehenden Wirtschaftsforum erwartet man die Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung über die Lieferung von Stahlerzeugnissen 2020 im Wert von $16,8 Millionen.

In der Stahlindustrie kann sich ein vielversprechendes Projekt abzeichnen – der Erwerb von Anteilen am serbischen Werk Magnohrom, das Brandschutztechnik produziert. Das Unternehmen hat seinen Vorschlag bereits beim Industrieministerium der Republik Belarus eingereicht, im Moment wird er noch geprüft.

Die Umsetzung genannter Projekte wird zur Verbesserung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beitragen. Um die angestrebten Handelsumsatzzahlen im Wert von 500 Millionen Dollar zu erreichen, müssen die Länder ihre Beziehungen irgendwo übersehen und wirklich vielversprechende Projekte finden. Mit dem Besuch von Alexander Lukaschenko verbindet Serbien neue Impulse für diese Anliegen.

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