Projekte
Staatsorgane
flag Mittwoch, 24 April 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Präsident
26 September 2019, 15:46

Lukaschenko: Von Belarus geht keine militärische Bedrohung für die Ukraine aus

MINSK, 26. September (BelTA) – Von Belarus geht keine militärische Bedrohung für die Ukraine aus. Das sagte Präsident Alexander Lukaschenko heute beim Treffen mit den ukrainischen Journalisten.

Alexander Lukaschenko wurde nach einer möglichen Beteiligung belarussischer Streitkräfte an russischen militärischen Aktionen in der Ukraine gefragt. „Unsere Soldaten werden nur dann nach Donbas kommen, wenn sie einen direkten Befehl von mir erhalten. Ich bin Präsident und Oberbefehlshaber der Belarussischen Streitkräfte. Wir haben eine absolut mobile, gut bewaffnete und kampffähige Armee. Dazu eine sehr disziplinierte Armee, die keine Entgleisungen zulässt“, betonte Alexander Lukaschenko.

„Unsere Soldaten können in der Ostukraine nur auf meinen Befehl agieren. Und meine Haltung zum Krieg in der Ukraine wissen sie sehr gut. Dass wir in den Krieg ziehen und dass die ukrainischen Mütter ihre Söhne in Särgen zurückbekommen – nicht mit mir! Solche Gemeinheit können sie von uns nie erwarten.“

Der belarussische Staatschef betonte den freundlichen Charakter der belarussisch-ukrainischen Beziehungen. „Wir können keine Feinde der Ukrainer sein. Das werde ich als Präsident des Staates nie zulassen. Das wird unsere gesamte Staatsführung nie zulassen“, betonte er.

Belarus habe ihre Militärpolitik in einer Verteidigungsdoktrin zusammengefasst. Das Parlament und die lokalen Behörden seien gerade dabei, eine neue Doktrin ab 2020 anzunehmen. Der Staatschef sagte, er könne eine Kopie der Doktrin an die ukrainische Staatsführung übergeben.

Belarus und Russland hätten keine gemeinsame Armee, betonte der Staatschef. „Wir haben im Unionsstaat eine gemeinsame Gruppierung der Streitkräfte in westlicher Richtung. Sie besteht zum Großteil aus belarussischen Soldaten und Offizieren. Das sind 75.000 Personen. Wir wollen diese Gruppierung auf 50.000 Personen reduzieren. Das ist optimal. Hauptsache – sie bleibt gut bewaffnet und mobil und kann Verteidigungskämpfe auf dem Territorium der Republik Belarus ausfechten. Gott bewahre, dass wir sie eines Tages wirklich nötig haben werden“, führte der Staatschef aus. „Andererseits braucht auch Russland es nicht, dass Belarus in einen militärischen Konflikt in der Ukraine involviert wird.“

Alexander Lukaschenko zweifelt auch daran, dass Russland die Absicht habe, die Ukraine militärisch anzugreifen. Erstens sei es dafür zu spät. Das habe man früher inmitten der Krim-Situation tun sollen. Zweitens sei die ukrainische Armee stärker geworden. Drittens seien zu viele Global Player in diesen Konflikt involviert. „Wenn Belarus oder Russland auf einmal die Ukraine angreifen, wird die Antwort sofort erfolgen. In erster Linie von der NATO. Denn sie werden sich dadurch bedroht fühlen.“

Russland werde es sich nie erlauben, Ukraine anzugreifen. Es sei denn, die Ukraine schlage zuerst, bemerkte der belarussische Präsident.

Die Ukraine brauche sich wegen Belarus keine Sorgen zu machen. Belarus werde Russland in seinen Beziehungen mit der Ukraine nie Probleme bereiten. Spannungen gebe es eh genug. Viel schwieriger werde es sein, gleichzeitig gute Beziehungen mit der Ukraine und mit Russland aufrechtzuerhalten. Ukraine werde nie mit Belarus Probleme bekommen, nur weil Belarus zu Russland halte. „Das verspreche ich ihnen. Dieser Weg ist seit langem gepflastert. Einen anderen Weg kann es einfach nicht geben. Ob ich der Staatspräsident bin oder ein anderer“, versicherte der Staatschef.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus