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23 Oktober 2019, 10:37

Lukaschenko will auf Stationierung von US-Panzern in Litauen reagieren

MINSK, 23. Oktober (BelTA) – Der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko hat den Staatssekretär des Sicherheitsrates und den Verteidigungsminister beauftragt, möglichst bald einen Aktionsplan für eine angemessene Reaktion auf die Stationierung gepanzerter Fahrzeuge und eines Kontingents der US-Streitkräfte unweit der litauisch-belarussischen Staatsgrenze zu entwickeln. Das erzählte Staatssekretär des Sicherheitsrates von Belarus Stanislaw SAS vor Journalisten.

Laut dem Staatssekretär des Sicherheitsrates würden die US-Panzerabteilungen bereits in Litauen ankommen. Als Verlegungsort sei der Truppenübungsplatz Pabrade gewählt worden – er befinde sich nur 15 km von der belarussischen Staatsgrenze entfernt. „Das ist einer der größten Truppenübungsplätze der litauischen Streitkräfte. Bisher gab es keine amerikanischen Einheiten in diesem Land. Jetzt ziehen sie langsam dort ein. Als erstes kamen die Panzereinheiten“, sagte Stanislaw Sas.

Er betonte, dass man in dieser Situation nicht mehr als Beobachter dastehen könne. „Jeder Staat reagiert auf solche Handlungen der Nachbarländer und entwickelt dafür angemessene Gegenmaßnahmen. Das Staatsoberhaupt hat dem Staatssekretariat und dem Verteidigungsministerium die Aufgabe gestellt, über die Reaktionsmaßnahmen nachzudenken und konkrete Ideen ihm auf den Tisch zu legen. Wir werden unsere Vorschläge Anfang nächster Woche dem Staatschef vorlegen“, sagte der Staatssekretär des Sicherheitsrates.

Stanislaw Sas machte darauf aufmerksam, dass die Truppenverlegung in dem Moment stattfindet, wo die Spannungen in der Region und der Welt wachsen und wo die Sicherheit gefährdet ist. „Das haben wir nicht nötig. Hat Litauen eine zusätzliche Spannung zwischen unseren befreundeten Nationen nötig – dass soll das Land selbst für sich entscheiden“, sagte er.

Ebenfalls besorgt zeigt sich die belarussische Staatsführung über die Großübungen der Nato Defender Europe, die im Frühjahr 2020 stattfinden sollen. Es wird erwartet, dass Soldaten aus 18 Staaten an diesen Großmanövern teilnehmen. Die Übungen selbst werden auf dem Territorium der 10 europäischen Länder durchgeführt, darunter in den Nachbarländern Polen, Litauen und Lettland. „Die Reaktion des Präsidenten von Belarus auf diese Übungen ist nicht extraordinär. Er reagiert ruhig und angemessen auf die geplanten Manöver“, sagte Sas. „Das wird die umfangreichste Verlegung von Soldaten aus den USA nach Europa in den vergangenen 25 Jahren sein. Das Manöver findet in Polen und Baltikum statt. Daran werden etwa 40.000 Soldaten aus 18 NATO-Mitgliedsstaaten teilnehmen.“

„Es ist wichtig zu verstehen, vor welchem Hintergrund diese Übungen durchgeführt werden. Wir alle erleben eine zunehmende Konfrontation zwischen den Machtzentren. Leider findet heute die Rückkehr zur Politik der Militarisierung und des Wettrüstens statt. Die Militärausgaben aller unseren Nachbarländer sind in den letzten Jahren gestiegen. Das heißt, es gibt eine Militarisierung dieser Region. Und in einer solchen Situation wird dieses Manöver geplant“, bemerkte der Staatssekretär des Sicherheitsrates.

Wie bereits berichtet, hat der belarussische Präsident am 11. Oktober beim GUS-Gipfel in Aschgabat gesagt, er sei besorgt über die bevorstehenden großen militärischen Übungen der NATO in der Nähe von Belarus. „Aus irgendeinem Grund hat die NATO beschlossen, in wenigen Monaten diese Großübungen in direkter Nähe an unsere Staatsgrenzen durchzuführen und Tausende Soldaten nach Europa zu verlegen, nach Polen und in die baltischen Staaten. Das ist nicht normal. Das ist kein Zeichen dafür, dass in Europa Frieden herrscht und dass es nicht noch schlimmer wird. Die Gründe für dieses Manöver sind mir nicht klar.“

Ein ähnliches Statement hat das Staatsoberhaupt am 8. Oktober auf der internationalen Konferenz zur Europäischen Sicherheit in Minsk abgegeben.

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