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13 April 2020, 18:28

Lukaschenko wirft russischen Massenmedien Voreingenommenheit vor

MINSK, 13. April (BelTA) – Präsident Alexander Lukaschenko wirft russischen Medien voreingenommene Berichterstattung über die Maßnahmen vor, die Belarus zur Bekämpfung des Coronavirus ergreift. Das erklärte der Staatschef in der heutigen Arbeitsbesprechung in Minsk.

Im Hinblick auf die Arbeit staatlicher Medien äußerte sich Alexander Lukaschenko sehr klar, er halte die offiziellen Informationen zur Coronavirus-Infektion und Prävention für ausreichend und wolle nicht, dass sie ihre Präsenz in Form von Telegramm-Kanälen erweiterten. „Das ist nicht unser Weg“, sagte er.

Wer die fachlichen Kommentare brauche, könne sich täglich über die staatlichen Medien informieren lassen. „Wir verheimlichen nichts. Jeden Tag geben unsere Fachärzte und Virologen Interviews, sogar Lungenärzte“, bemerkte er.

Gleichzeitig äußerte sich der Präsident negativ darüber, wie der belarussische Coronavirus-Diskurs in den russischen Medien dargestellt wird, und nicht nur in anonymen Telegramm-Kanälen, sondern auch in den öffentlich-rechtlichen Medien. „Sie schreiben, dass ich gegen die Infektion allen eine Medizin verschrieben habe: Traktor, Wodka, Sauna usw. … Wissen Sie, ich habe aus dem Stegreif einen Witz gemacht, aber jeder Witz ist halt so … witzig“, sagte das Staatsoberhaupt.

„Allen Medien in Russland, die uns angreifen, möchte ich sagen: Lasst uns in Ruhe. Wir bitten sie um nichts. Wir retten uns, schützen uns selbst. Kommt zu uns, schaut selbst. Aber warum verkauft ihr uns für dumm? Warum wollen sie den Menschen in Russland das Bild von nicht normalen Belarussen vermitteln?“, fragte der Staatschef.

Kürzlich sind auf Einladung des belarussischen Präsidenten WHO-Experten nach Belarus gekommen, um die reale Situation mit dem Coronavirus einzuschätzen, Empfehlungen zu erarbeiten. Kein anderes Land hat die Experten der Weltgesundheitsorganisation zu sich eingeladen. Die WHO hat keine Ansprüche an unsere Methoden und Ansätze geäußert.

„Die WHO hat uns zu mehr Distanz aufgefordert. Wir akzeptieren diese Empfehlung. Was machen wir denn falsch? Wo haben wir gelogen? Wir haben öffentlich gesagt, dass weder das Gesundheitsministerium noch die Behörden etwas verheimlicht haben. Wir sind offen. Wir informieren unsere eigenen Menschen. Wir sind aber bereit, unsere Brüder in Russland genauso zu informieren. Wir sind zum Dialog bereit, zu einem gegenseitigen Austausch“, so Lukaschenko.

Der Präsident bemerkte, dass Russland, wenn es Belarus wirklich irgendwie helfen wolle, den Erdgaspreis auf das Weltmarktniveau senken könne: „Wenn Sie helfen wollen, verkaufen Sie uns den Erdgas zum Weltpreis. Heute verkauft Russland Erdgas in Europa zu 80 Dollar, maximal 90 Dollar pro 1.000 Kubikmeter. Und wir zahlen 127 Dollar. Wo bitte jetzt gibt es heute solche Preise?“

„Wenn alles vorbei sei, werde man sehen, wer Recht gehabt habe und wer nicht“, fügte Lukaschenko hinzu.

Alexander Lukaschenko hat früher die Präsidialverwaltung, das Komitee für Staatssicherheit und das Informationsministerium angewiesen, jeden Versuch einer Manipulation mit Informationen rund um das Coronavirus zu unterbinden. Niemand dürfe in dieser Situation Profite für sich schlagen, sagte er. Man müsse derart Panikmacher in ihre Schranken verweisen.

Der Präsident stellte fest, dass es weltweit Massenmedien und Politiker gibt, die dieses Thema für ihre Imageaufwertung nutzen, und warnte davor, dass in Belarus das nicht der Fall ist. „Belarus hat seine eigene Taktik bei der Bekämpfung des Coronavirus gewählt. In Belarus sind Infektionskrankenhäuser erhalten geblieben, in Minsk und in den Regionen. Belarus hat viele Forschungs- und Behandlungszentren, die gut ausgestattet sind. Das rettet uns heute.“

„Wollen wir ruhig weiterleben, unserer Arbeit nachgehen, Kinder großziehen und an die Zukunft denken. Der Staat wird alles Mögliche tun, um jedem Menschen das Leben zu retten. Besonders heute, wo beweisen sollen, dass wir gegen das Virus kämpfen und es besiegen können“, betonte Lukaschenko.

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