
WETKA, 28. April (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat heute während seiner Arbeitsreise in das Gebiet Gomel Probleme angesprochen, die für die regionale Landwirtschaft von Bedeutung sind. Er mahnte die Agrarier zur Arbeitsdisziplin, strickter Einhaltung technologischer Vorschriften und Verbesserung der Anbaukultur.

„Es gibt Probleme, die zu lösen sind. Wenn die Regierung oder die Gebietsleitung darüber nichts sagt, muss ich darüber sprechen. Obwohl diese Probleme auf der Gebiets- oder Kreisebene gelöst werden müssen“, sagte Alexander Lukaschenko.
Über die Situation auf den Feldern
Dem Präsidenten zufolge hat sich die Kultur des Ackerbaus im Land verbessert, aber es gibt immer noch Defizite. Der Staatschef betonte, dass man, solange es gutes Wetter gibt, jede Gelegenheit nutzen sollte, um für neue Ernte zu sorgen. „Die Aussaat-Kampagne ist kurz, aber das ganze Jahr hängt davon ab“, erklärte er. „Bringt die Saat etwas früher in den Boden – dann wird sie nicht verloren gehen.“
Alexander Lukaschenko kritisierte den Zustand der Feldstraßen. „Wenn man über das Land fliegt - Tausende von Hektar Winterkulturen und Gras sind nicht in Ordnung. Es ist erschreckend, das zu sehen. Sie müssen gute Feldstraßen haben.“
„Stellen Sie die Konturen der Felder wieder her. Wenn Sie irgendwo einen Teil eines Feldes vernachlässigt haben, stellen Sie ihn wieder her. Das ist die Kultur des Ackerbaus. Dafür wird jeder rede und Antwort stehen müssen“, fügte das Staatsoberhaupt hinzu.
Mancherorts seien die Winterkulturen gar verloren. Alexander Lukaschenko wies an, die Felder zu „reparieren“: Ordentlich säen und düngen.
„Mit Gräsern geht man einfach saumäßig um. Die Gräser sollen für ausreichend Futter sorgen. Heulagen sollen in Folie gewickelt sein. Die Gräser dürfen nicht der letzte Punkt auf dem Arbeitsplan sein“, so der Staatschef.
Über die Melioration
Alexander Lukaschenko ging auch auf Fragen der Melioration ein. Für größere Arbeiten wurde das Geld bereitgestellt. Kleinere Arbeiten, wo es Büsche oder Überwucherungen gibt, kann man manuell machen. Auch die staatlichen Industriebetriebe können dabei helfen. Auf diese Weise können ein Paar Tausend Hektar Landfläche gerettet und gewonnen werden.
Über die Hausgärten
„In Zukunft werden alle in der Landwirtschaft tätigen Menschen in Agrarstädtchen wohnen, und eine Großwirtschaft wird höchstens aus zwei großen Dörfern bestehen. Es wird keine kleinen Dörfer mehr geben. Sie werden verschwinden“, sagte der Präsident.
„Jedes Dorf hat verlassene Grundstücke, fruchtbares Land, das mit der Zeit von Totholz überwuchert wird“, sagte Alexander Lukaschenko. „Lasst uns das alles retten und in Ordnung bringen. Wir können den Boden bearbeiten und dort Gärten anlegen“, schlug das Staatsoberhaupt vor, um das Problem auf diese Weise zu lösen. „Es ist wichtig für uns, dass die Menschen in diesen Dörfern weiter leben. Wir können diese Grundstücke an Menschen übergeben, die hier geboren waren und heute hier ein eigenes Haus bauen wollen. So erhalten sie auch ein Stück Land dazu.“
Alexander Lukaschenko rief die Belarussen auf, diese Chance zu nutzen: „Sie befinden sich im Zentrum Europas, an der Kreuzung aller Wege. Nehmt dieses Land und bearbeitet es. Es ist ein Reichtum, einen halben Hektar Land im Zentrum Europas zu haben“.
Über den Bau von Gewächshäusern
„Es ist sehr schlecht, dass wir unser Volk im Frühjahr nicht mit Gurken und Tomaten ernähren können. Das ist schlimm. Eine Schande. Wir müssen dieses Problem in diesem und im nächsten Jahr lösen. Was kostet heute so ein Gewächshaus? Wir können doch alles selbst machen“, betonte Alexander Lukaschenko.
Gleichzeitig merkte der Staatschef an, dass es keine Notwendigkeit gibt, Gewächshäuser zu bauen, sondern dass sie auf Bauernhöfen errichtet werden sollten, wo die Menschen bereits in der Lage sind, dort zu arbeiten oder wo es eine Möglichkeit dazu gibt. „Ein Gewächshaus bringt doch Geld.“
„Und die Obstplantagen. Man muss das alte Zeug entwurzeln und neue Obstgärten anlegen. Es geht nicht, dass wir Äpfel importieren. Sind wir nicht in der Lage, unsere eigenen Äpfel anzubauen? Das können wir. Wir tun es nur nicht. Wir brauchen eigene Äpfel“, bemerkte der Präsident.
Über das Personalmanagement
„Die Kader entscheiden alles. Der Chef sollte Macht haben, eine eiserne Faust. Und er sollte auf niemanden Rücksicht nehmen. Die Maßnahmen sollten hart sein, wie beim Militär. Warten Sie nicht auf individuelle Anweisungen. Und das Herzstück von allem ist die Disziplin. Wenn es keine eiserne Disziplin gibt, ist alles nutzlos. Wir werden dann viel Geld ausgeben und uns selbst fressen: Ich die Gouverneure, die Gouverneure ihre Untergebenen. Deshalb muss es eine gewisse Disziplin geben“, forderte Alexander Lukaschenko.