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Präsident
29 Mai 2020, 14:07

Wie können wir Werke ausverkaufen, die über mehrere Generationen hinweg geschaffen wurden?

MINSK, 29. Mai (BelTA) – Präsident Alexander Lukaschenko hat heute das Minsker Traktorenwerk besucht und sich mit seinen Mitarbeitern getroffen. Während des Besuches äußerte er sich unter anderem zum Thema Verkauf von Staatseigentum.

Immer wieder habe er mit Menschen zu tun, die für den Verkauf von Staatsunternehmen plädierten, sagte der Präsident. Das auf diese Weise erwirtschaftete Geld wolle man dann in die Reformen stecken. Daran habe er große Zweifel, gab Lukaschenko zu. Er sei nicht das erste Jahr im Amt und sei überzeugt, dass hinter wohl klingenden Formulierungen ganz andere Absichten zu erkennen seien. In Russland habe man viele Staatsbetriebe privatisiert und sich bereichert, anstatt irgendwelche Reformen zu beginnen.

Er sei kein Anhänger einer pauschalen Privatisierung, obwohl er selbst nichts gegen den Verkauf von Staatseigentum habe, gab Lukaschenko zu. „Ich muss aber erst wissen, wie viel Geld man bereit ist zu zahlen. Und ich werde noch überlegen, ob sich der Verkauf lohnt oder nicht“, bemerkte der Staatschef.

„Ich erinnere mich oft an meine Mutter, die mich seit meiner Kindheit eines Besseren belehrt hat. Auch als ich bereits Präsident war, hörte sie damit nicht auf. „Du darfst nichts anfassen, was Dir nicht gehört“, pflegte sie zu sagen. Das wurde dann zum Gesetz meines Lebens: Gerechtes Handeln und Finger weg vom fremden Eigentum.“ In diesem Zusammenhang betonte er, er könne das Staatseigentum nicht einfach so an andere ausverkaufen, weil alle Werke von Arbeitskollektiven, von den früheren Genrationen geschaffen worden seien.

„Hier steckt die Arbeit von denjenigen, die nicht mehr da sind. Wie können wir dieses Werk einfach an irgendjemanden verkaufen. Warum, weswegen?“, fragte der Präsident. Er wandte sich an die Mitarbeiter des Traktorenwerks mit dem Appell, selbstständig zu arbeiten und konkurrenzfähige Produkte von hoher Qualität herzustellen. „Wer schlampig arbeitet, der hat im Endeffekt nichts. Weil der Wettbewerb in dieser Branche einfach unglaublich ist. Das wissen sie auch“, resümierte er.

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