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22 Oktober 2020, 17:23

Antonio Fallico: Beschränkungen wegen Pandemie machen das Leben der Menschen zu einem Simulakrum

VERONA, 22. Oktober (BelTA) – Die Beschränkungen, die wegen der CОVID-19-Pandemie eigeführt werden, machen das Leben der Menschen zu einem Simulakrum. Diese Meinung äußerte der Präsident der italienischen Banca Intesa und der Assoziation „Conoscere Eurasie“, Prof. Antonio Fallico, heute in seiner Rede beim 13. Eurasischen Wirtschaftsforum im italienischen Verona, wie ein BelTA-Korrespondent bekanntgab.

Antonio Fallico bemerkte, die Gefahr von COVID-19 kann nicht verneint werden. „Aber wir dürfen nicht in Angst und Panik verfallen. Furcht ist für irrationale Wesen kennzeichnend, wir müssen mit gesundem Menschenverstand reagieren. Wir müssen das Virus kontrollieren und besiegen“, sagte er.

„Wir können eine medizinische Pandemie nicht besiegen, indem wir eine wirtschaftliche Pandemie schaffen. Bildung, Kultur, Unternehmertum können nicht gestoppt werden, wenn wir eine globale soziale Katastrophe nicht heraufbeschwören wollen“, erklärte er.

Der Professor bezeichnete das Recht der Menschen auf den Gesundheitsschutz als bedingungslos, doch gleichzeitig betonte er, dass ein angemessener Lebensstandard erhalten bleiben muss. „Deshalb halten wir die Durchführung dieses Forums für wichtig. Die Berichterstatter und Teilnehmer stimmten mit Begeisterung zu, alle sind nostalgisch, gelangweilt, wollen einander sehen und miteinander reden, alle sind müde, über die Bildschirme zu kommunizieren. Wir riskieren den lebendigen Dialog und das Leben durch diesen Schirm zu ersetzen, indem wir den Menschen den Kontakt mit der Realität verweigern“.

Eingeführte Beschränkungen würden Gesellschaft, Menschlichkeit, Kultur, Wirtschaft zerstören, sagte Antonio Fallico. „Es wird ein Simulakrum sein“, sagte er.

Im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie warnte der Chef der Intesa Bank davor, dass die aktuelle Krise noch verheerender sein könnte als die globalen Krisen von 1929 und 2008. „Die beiden Merkmale der gegenwärtigen Krise sind völlig neu: Die Krise betrifft alle Wirtschaften der Welt und alle Bereiche. Und sie schreitet sehr schnell voran, ihre Geschwindigkeit ist unglaublich“, erklärte er.

„Offensichtlich ist die Pandemie mit dem Eingriff des Menschen in die Umwelt verbunden. Es ist nicht nur ein Schock, es sind die Folgen der zerstörerischen Aktivitäten der Menschheit“, fügte Antonio Fallico hinzu.

Das zweitägige Forum in Verona versammelte trotz der Pandemie Vertreter der Staatsorgane, Leiter großer Unternehmen, Persönlichkeiten aus Politik und Öffentlichkeit, Diplomaten, Experten und Journalisten aus Europa und Asien. In diesem Jahr haben die Organisatoren die Zahl der Teilnehmer des Forums von den traditionellen 1,5 Tsd. auf 500 Personen reduziert, so dass einige von ihnen per Videolink sprechen. Die Sprecher sind Ex-Premiers Italiens Romano Prodi und Massimo D'Alema, Staatssekretär des Unionsstaates Grigori Rapota, Mitglied des Kollegiums (Minister) für Handel der Eurasischen Wirtschaftskommission Andrej Slepnjow, Generalsekretär der Zentraleuropäischen Initiative Roberto Antonione, Gesundheitsminister Russlands und Italiens Michail Muraschko und Roberto Speranza, Leiterin der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor Anna Popowa, Minister für Industrie und Handel Russlands Denis Manturow, Minister für Wirtschaftsentwicklung Italiens Stefano Patuanelli, Rosneft-Chef Igor Setschin, Leiterin des Unternehmens „Gazprom export“ Jelena Burmistrowa, Vorsitzender des Direktorenrates des Fonds „Skolkowo“ Wiktor Wekselberg, Chef des französischen Konzerns Total Patrick Pouyanné u.a.

Das Gesamtthema der Diskussion war die neue Realität der Weltwirtschaft vom Atlantik bis zum Pazifik. Es wurden Modelle für die wirtschaftliche Erholung, die Zukunft der Ölindustrie und die Entwicklung der Gasindustrie in den neuen wirtschaftlichen Realitäten diskutiert. Die Teilnehmer des Forums werden versuchen, die Voraussetzungen für eine neue geopolitische und sozioökonomische Ordnung im Kontext der Pandemie und der strukturellen Wirtschaftskrise zu finden. Einzelne Sitzungen sind der Überwindung von sozialer Ungleichheit und Armut im Zusammenhang mit der Entwicklung der modernen Gesellschaft, der globalen Transformation der nationalen Gesundheitssysteme im Zeitalter von COVID-19 sowie dem europäisch-eurasischen Dialog gewidmet. Genetik und Genomforschung und ihr Beitrag zur Medizin, Landwirtschaft, Industrie und Energie sind zu einem völlig neuen Thema dieses Forums geworden.

Die Organisatoren des Eurasischen Wirtschaftsforums in Verona sind Assoziation „Conoscere Eurasie“, Fonds „Roskongress“ und Internationales Wirtschaftsforum St. Petersburg. Die Nachrichtenagentur BelTA ist der Informationspartner des Forums in Verona.

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