
MINSK, 28. März (BelTA) – Die Stationierung von Atomwaffen in Belarus ist eine symmetrische und harte Antwort auf die andauernde Militarisierung Polens. Diese Meinung äußerte Militärexperte Alexander Alessin bei „Thema im Gespräch“ auf dem Youtubekanal der Telegraphenagentur BelTA.
Die Entscheidung Russlands, seine taktischen Atomwaffen in Belarus zu stationieren, wurde nicht vor einem Jahr und nicht vor zwei Jahren getroffen. „Die kritische Masse war erreicht. Unsere Nachbarn wurden immer aggressiver. Putins Erklärung, dass der formale Grund für diese Entscheidung die Zusage Großbritanniens war, abgereicherte Uranmunition an die Ukraine zu liefern, war einfach der letzte Tropfen. Seit einigen Jahren erleben wir, wie sich Polen aus einem loyalen Nachbarn in einen aggressiven Staat verwandelt, der plant, seine Streitkräfte zu verdoppeln, Tausend koreanische Panzer und 250 US-Panzer zu kaufen“, so Alexander Alessin.
Darüber hinaus habe Polen eine Gruppe von F-16-Jagdbombern geschaffen, die Marschflugkörper mit einer Reichweite von 360 bis 900 Kilometern tragen können. Damit können sie fast das gesamte Territorium der Republik Belarus und des Gebiets Kaliningrad abdecken. „Wir stellen eine zunehmende Aggressivität bei unseren Nachbarn fest. Ein weiteres wichtiges Element ist die Fertigstellung der US-Raketenabwehrbasis auf polnischem Gebiet in der Nähe der Stadt Slupsk. Auf dieser Basis werden Raketen gelagert, die in der Lage sein werden, russische strategische Trägerraketen am Start zu treffen. Der Plan sieht so aus: Wenn diese Raketen das US-Territorium erreichen, werden die USA jeden Sprengkopf am Start abfangen müssen. Und mit der US-Raketenabwehr in Polen können die Raketen direkt über dem russischen Territorium abgeschossen werden“, erklärte der Experte.
Alexander Alessin sagte, Russland könne angesichts der Bedrohung seinem strategischen Potential gegenüber nicht gleichgültig bleiben. „Diese kritische Masse hat sich seit Jahren angesammelt. Nach der Einrichtung eines ständigen US-Stützpunktes in Polen und eines Lagers für amerikanische Ausrüstung wurde eine völlig irrsinnige Entscheidung getroffen, die Munition mit abgereichertem Uran zu liefern. Und Putin, der solche Entscheidungen immer bis zum letzten Moment hinauszögert, konnte das nicht hinnehmen. Deshalb wurde beschlossen, auf symmetrische und ziemlich harte Weise zu reagieren. Denn die Stationierung von Atomwaffen in Belarus erhöht das Risiko ihres Einsatzes um ein mehrfaches. Russischen Experten zufolge befinden sich die russischen taktischen Waffen nicht in der Armee, sondern werden an bestimmten Orten gelagert. Und dies ist der erste Fall, in dem sich die taktischen Waffen Russlands in der Nähe des potenziellen Kriegsgebiets befinden“, resümierte Alexander Alessin.