MINSK, 24. Juni (BelTA) – Belarus ist dem Übereinkommen des Europarates über die Fälschung von Arzneimitteln und Medizinprodukten und über ähnliche die öffentliche Gesundheit gefährdende Straftaten (Medicrime Konvention) beigetreten. Das Dokument wurde in Anwesenheit der stellvertretenden Generalsekretärin des Europarates, Gabriella Battaini-Dragoni vom Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen des Gesundheitsministeriums, Anatoli Gruschkowski unterzeichnet, wie der Pressedienst des Europarates mitteilte.
Die Medicrime Konvention ist das erste internationale Rechtsinstrument seiner Art. Es verpflichtet seine Mitgliedstaaten, für die Herstellung gefälschter Medizinprodukte, den Verkauf, das Angebot zum Verkauf und die Beförderung gefälschter Medizinprodukte, die Fälschung von Dokumenten sowie die unerlaubte Herstellung, Lagerung zum Verkauf, die Einfuhr, die Ausfuhr, den Verkauf, das Angebot zum Verkauf oder das Inverkehrbringen von Medizinprodukten unter Verletzung der Konformitätsanforderungen die strafrechtliche Haftung einzuführen.
„Gefälschte Medizinprodukte sind ein Multi-Milliarden-Dollar-Geschäft, das eine ernsthafte Bedrohung für Patienten darstellt, die ohnehin zur Kategorie besonders gefährdeter Personen gehören. Nach jüngsten Schätzungen übersteigt der weltweite Umsatz mit gefälschten Arzneimitteln 57 Milliarden Euro und hat sich innerhalb von nur fünf Jahren (2005-2010) verdoppelt. Andere EU-Zollstatistiken bestätigen, dass auch der Online-Verkauf von Medikamenten zugenommen hat. Fast 69% der per Post beschlagnahmten Produkte waren Medikamente“, sagte der Pressesprecher.
Das Übereinkommen bietet einen Rahmen für nationale und internationale Zusammenarbeit und ermöglicht eine bessere Koordination auf nationaler Ebene. Außerdem sind die Vertragsstaaten dazu angehalten, Qualitäts- und Sicherheitsstandards von Medizinprodukten festzulegen und einen sicheren Vertrieb dieser Produkte zu gewährleisten.
Die Medicrime Konvention wurde von 12 Mitgliedsstaaten des Europarates ratifiziert : Albanien, Armenien, Belgien, Frankreich, Ungarn, Portugal, Moldawien, Russland, Spanien, Schweiz, Türkei und Ukraine sowie von drei Nichtmitgliedstaaten: Benin, Burkina Faso und Guinea. Belarus ist das 29. Land, das die Konvention unterzeichnet hat.
Belarus ist als Nicht-Mitglied des Europarates insgesamt 11 Übereinkommen des Europarates beigetreten.
