MINSK, 20. Januar (BelTA) – Belarus und China haben ihre diplomatischen Beziehungen am 20. Januar 1992 aufgenommen. Aus diesem Anlass hat ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Minsk in einem Interview mit BelTA erzählt, wie die beiden Staaten im vergangenen Jahr ihre bilateralen Beziehungen gestärkt und auf eine höhere Ebene gebracht haben.
„Trotz Corona-Pandemie und ihrer globalen Auswirkung auf das Geschäftsleben zeichnete sich die Zusammenarbeit zwischen Belarus und China durch eine starke Dynamik aus und wurde geprägt durch allseitige politische, wirtschaftliche und humanitäre Kontakte“, geht aus der Mitteilung der Botschaft hervor.
Am 11. Juni 2020 fand ein Telefongespräch zwischen Alexander Lukaschenko und Xi Jinping statt – die beiden Staatschefs sprachen über ein breites Spektrum bilateraler Fragen, erzielten praktische Vereinbarungen in Bezug auf die belarussischen China-Exporte.
Am 18. Juni 2020 nahm der belarussische Außenminister Wladimir Makej an einer hochrangigen Schaltkonferenz der „Belt and Road“-Initiative teil. Der Minister machte darauf aufmerksam, dass Belarus eine strategische Startplattform der chinesischen Initiative in Europa ist. Im Industriepark Great Stone setzt die Kapitalgesellschaft Eurasische Eisenbahn-Gateway ein wichtiges Projekt um, auch elektronische Navigationsplomben erleichtern den Güterverkehr zwischen China und EU.
Im Vorjahr haben Belarus und China gegenseitig neue Botschafter ernannt: Belarus entsandte Juri Senko nach Peking und nahm Xie Xiaoyong Akkreditierungsschreiben entgegen.
„Belarus und China unterstützen sich gegenseitig auf der Weltarena und setzen eine starke strategische Partnerschaft weiter fort“, hieß es aus der chinesischen Botschaft.
Am 14. Dezember 2020 trat das belarussisch-chinesische zwischenstaatliche Komitee für Zusammenarbeit zur 4. Sitzung zusammen, die im Format einer Videokonferenz stattfand. Den Co-Vorsitz hatten der erste stellvertretende Premierminister von Belarus Nikolai Snopkow und Sekretär des Kommission des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei für Politik und Recht, Go Shenkun, inne.
Dass Belarus und China wahre Freunde sind und einander Hilfe leisten, wurde im Vorjahr klar, als die beiden Länder im Kampf gegen COVID-19 gegenseitig Hilfetransporte entsandt haben. Belarus hat am 30. Januar und 6. Februar nach Anweisung des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko zwei Flugzeuge mit humanitären Mitteln und medizinischen Gütern nach China entsandt. Die chinesische Regierung und die Regierungen der 21 Provinzen haben im Gegenzug in den Monaten April, Mai und Dezember medizinische Geräte und Schutzmittel nach Belarus gebracht.
Die COVID-19-Pandemie hat die wirtschaftlichen Beziehungen und den Handel zwischen Belarus und China zwar erschwert, aber nicht gestoppt. Die beiden Länder haben es geschafft, den gegenseitigen Außenhandelsumsatz wiederherzustellen, Exporte anzukurbeln und zu diversifizieren, Landwirtschaft und Holzindustrie auf Vordermann zu bringen und belarussischen Waren einen besseren Zugang auf den chinesischen Markt zu ermöglichen. Eine weitere Entwicklung des Industrieparks Great Stone und Umsetzung von Investitionsprojekten dauern an. Im Jahr 2020 wurden im Industriepark 13 neue Standortunternehmen registriert – ihre Gesamtzahl beträgt inzwischen 68 Unternehmen aus 14 Ländern der Welt.
Im September 2020 hat die Republik Belarus in Chongqing das dritte Generalkonsulat eröffnet.
