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Gesellschaft
12 August 2021, 15:27

 Belarussische Forscher legen sich auf Strategie für einheimischen Impfstoff fest

WITEBSK, 12. August (BelTA) - Belarussische Forscher haben sich auf eine Strategie des einheimischen Impfstoffes festgelegt. Das sagte Direktor des Nationalen Forschungszentrums für Epidemiologie und Mikrobiologie Wladimir Gorbunow heute vor Journalisten.
                                                
„Experten des Forschungszentrums haben gemeinsam mit ihren Kollegen aus der Akademie der Wissenschaften von Belarus den Prototyp eines inaktivierten Vollvirus-Impfstoffs gegen das Coronavirus entwickelt. Die ersten Tests sind bereits im Gange. Es handelt sich noch um präklinische Versuche. Es wurden In-vitro-Tests und Tierversuche (an einer Reihe von Mäusegruppen) mit einem Impfstoff durchgeführt, der aus verschiedenen Stämmen - indischen, britischen und anderen - gewonnen wurde. Wir verglichen die Ergebnisse und stellten fest, dass die Seren aus entsprechenden Stämmen auch gegen diese Stämme aktiv waren. Das heißt, wir haben keine hohe Kreuzreaktivität festgestellt. Aus diesem Grund haben sich unsere Entwickler und Wissenschaftler auf die Strategie für den einheimischen Impfstoff festgelegt. Mit anderen Worten, wir müssen das Präparat verwenden, das aus den derzeit in unserem Land zirkulierenden Varianten des Virus gewonnen wurde“, so der Direktor.

„Es gibt keinen universellen Impfstoff, der gegen alle Stämme wirksam ist. Es ist ein dynamischer Prozess – die Verfeinerung des Medikaments“, sagte Wladimir Gorbunow.

Ihm zufolge ist ein Prototyp des Impfstoffs bereits fertig. Es müssen noch vorklinische Tests durchgeführt werden, dann folgt die Phase der klinischen Versuche, die Planung der Produktionsanlagen und die Einführung in die  Produktion. „Wir gehen davon aus, dass diese Arbeit ein Jahr, vielleicht auch etwas länger in Anspruch nehmen wird“, sagte er.

Er wies darauf hin, dass der belarussische Impfstoff nach wie vor als Einkomponenten-Impfstoff geplant ist. „Bislang gehen wir von einer einzigen Komponente aus. Es kann sich um eine Kombination mehrerer Virusstämme handeln. Vielleicht jedes Mal ein anderer Stamm, je nachdem, welches Virus gerade zirkuliert“, so Gorbunow. „Wir entwickeln eine Plattform, um einen spezifischen Impfstoff gegen einen bestimmten Virusstamm herzustellen, der gerade im Umlauf ist. Das ist der Vorteil unseres Ansatzes.“

Der Leiter des Forschungszentrums wies auf die Bedeutung der eigenen Impfstoffproduktion hin: „Das ist eine große Chance für die biologische Sicherheit des Landes. Auf jeden Fall wird diese Produktionsanlage in der Lage sein, auch andere Arzneimittel, nicht nur gegen Coronaviren, herzustellen. Ich bin davon überzeugt, dass sich diese Investition lohnen wird.“
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