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01 September 2021, 11:45

Cyberverbrechen haben sich in Belarus innerhalb von 10 Jahren verzehnfacht

MINSK, 1. September (BelTA) – In Belarus haben sich die Cyberverbrechen innerhalb von letzteren 10 Jahren verzehnfacht. Das hat Iwan Sudnikowitsch, leitender Ermittlungsführer in besonders wichtigen Sachen des Ermittlungskomitees, bekannt gegeben. Das geschah bei der Sitzung eines BELTA-Projektes namens Expertenumwelt. Das Thema der Sitzung hieß „Cyberkriminalitätsbekämpfung“.

"Wenn man sich die Dynamik ansieht, wurden die ersten Cyberverbrechen im Jahr 2000 registriert. Im Jahr 2006 beginnt eine lawinenartige Zunahme: Es geht um eine Versiebenfachung in vier Jahren. Wir haben kolossale Arbeit geleistet. Zur Aufdeckung und Untersuchung dieser Straftaten wurden fachgerechte Miliz-Einheiten und später das Ermittlungskomitee eingerichtet. Das Hauptproblem ist Personal. Und als wir all dies umgesetzt hatten, angefangen bei den zentralen Apparaten und den Regionen, konnten wir das Wachstum der Cyberkriminalität seit 2010 auf etwa 2-2,5 Tausend Straftaten eindämmen. Die damalige Situation unterscheidet sich jedoch geringfügig von der heutigen: Hauptsächlich befanden sich organisierte internationale Kriminalitätsgruppen in Belarus, Russland und der Ukraine und griffen europäische Länder und Amerika an. Und wir haben enorme Erfahrungen bei der Aufdeckung und Untersuchung dieser Fälle gesammelt", so Iwan Sudnikowitsch.

Heute hat die Situation jedoch eine andere Entwicklung. "Seit 2017-2018 stellt man wieder eine lawinenartige Zunahme der Cyberverbrechen fest. Aber das sind nicht mehr wir, die reiche Länder verteidigen, sondern andere Länder, die uns und unsere Bürger angreifen. Die Angriffe kommen zumeist aus dem Gebiet der Ukraine und Russlands. Das sind die Spuren, denen wir im Moment folgen. Und von 2018 bis 2020 ist ein zehnfacher Anstieg der Cyberkriminalität zu verzeichnen. Wenden wir eine bestimmte Formel an, haben wir im Jahr 2025, wenn es keine Maßnahmen ergriffen werden, schon etwa 100.000 Fälle von Cyberverbrechen. Es ist dann also sehr schwierig und problematisch, diese Kriminalität zu bekämpfen", sagte der Ermittler.

Iwan Sudnikowitsch betonte, dass sowohl im Bankensektor als auch bei der Strafverfolgung verschiedene Maßnahmen und Methoden zur Bekämpfung der Cyberkriminalität eingesetzt werden. "Wir beginnen insbesondere, analytische Programme einzusetzen, die manuelle Arbeit ersetzen. Zunächst einmal systematisieren wir alle Informationen in Strafsachen: über die Konten der Opfer, Übergabekonten, Konten der Kriminellen, die zur Kontaktaufnahme verwendeten Telefonnummern, IP-Adressen, einige Domänen, Phishing Sites usw. Alle von Kriminellen verwendeten Informationen, alle in kriminellen Aktivitäten zu identifizierenden Merkmale werden von uns den bestimmten Datenbanken zugeordnet und anschließend mittels Analysesystemen bearbeitet. Aber die Betrüger entwickeln sich weiter", sagte er zum Schluss.

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