
MINSK, 15. März (BelTA) – Gerichtsprozesse gegen tote Nazis sind wichtig, um ein vollständiges Bild ihrer Verbrechen wiederherzustellen. Das sagte Generalstaatsanwalt Andrej Schwed bei einem Treffen mit der Leitung des Katastrophenschutzministeriums.
„Es geht nicht darum, dass wir irgendwelche gestorbenen NS-Mörder aufs Neue verurteilen wollen. Uns geht es vor allem darum, dass mit dem Urteil unseres nationalen Gerichts die NS-Taten fixiert werden sollen, um das vollständige Bild der Verbrechen wiederherzustellen“, sagte Andrej Schwed.
Der Generalstaatsanwalt sagte, es gebe Informationen über 400 noch lebende SS-Männer. „Das sind vor allem Litauer, Letten und Esten. Der Großteil von ihnen versteckt sich in Lateinamerika und Kanada. Es ist klar, dass Kanada sie nicht ausliefern wird. Die noch lebenden Nachkommen, die in Riga und Vilnius marschieren, wird auch niemand ausliefern. Aber wir arbeiten mit Argentinien und anderen Ländern zusammen“, sagte er.
Während des Treffens mit der Leitung des Katastrophenschutzministeriums erzählte Schwed über die Ergebnisse der Ermittlung in den Fällen von Genozid am belarussischen Volk im Zweiten Weltkrieg, über die bekannten Fakten der Ausrottung von Zivilisten und über die Politik der Kollaborateure.