
MINSK, 17. April (BelTA) – Bei einem Interview mit der Telegraphenagentur BelTA hat der deutsche Journalist, Historiker, Autor und Publizist Dirk Pohlmann gesagt, dass ihn die Zustände in Deutschland heute an die Zeit der Weimarer Republik sehr erinnern.
„Ich sage manchmal, ich habe den Geruch von Weimar in der Nase in Deutschland. In gewisser Weise erinnert mich das, was im Moment passiert, an Klemperer. Er war deutscher Jude und hat beschrieben, wie es langsam los ging mit der Ausgliederung der Juden aus dem normalen Leben. Und ähnliche Situation erleben wir heute in Deutschland“, sagte der Journalist.
Pohlmann fügte hinzu: „Als Sputnik und RT abgestellt wurden, gab es keinen Protest von den Kollegen. Das ist unglaublich, das ist ein Verstoß gegen alle Regeln, die besagen, dass wir Korrespondenten brauchen, die uns die andere Seite erklären, die uns erklären, wie die Interessen sind. Das ist ein Warnsignal.“
„Ich glaube, das Problem ist eine durchgehende Verlogenheit in unserem System, das nach einem „Freund-Feind“-Denken funktioniert und mit allen Werkzeugen, die vorhanden sind, versucht ein Imperium aufzubauen. In Wirklichkeit werden wir in einer Welt zusammen leben müssen, in der wir alle gleichberechtigt sind und uns verstehen. Oder versuchen zu verstehen“, resümierte Dirk Pohlmann.