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Gesellschaft
18 September 2020, 15:08

Dsermant: Westliche Nachbarn betrachten Belarus als Beute

MINSK, 18. September (BelTA) – Belarus, das sich darum bemüht, mit seinen westlichen Nachbarn vorteilhafte Beziehungen aufzubauen, wird vom Westen eher als Beute angesehen. Diese Meinung äußerte Politologe Alexej Dsermant in einer TV-Sendung bei ONT.

„Wir haben immer versucht, mit unseren Nachbarstaaten gute Beziehungen aufzubauen und Verständigung zu erzielen. Aber die Wahrheit ist, dass vor allem die westlichen Nachbarn unser Land als Beute betrachten. Und sobald sie geglaubt haben, dass wir schwächer werden, haben sie uns umklammert und unserer Ressourcen berauben wollen. Aber Belarus hat standgehalten. Das System ist nicht kaputtgegangen. Die da im Westen haben sich wohl verrechnet. Und wir werden unsererseits daraus die richtigen Schlussfolgerungen ziehen“, sagte Dsermant.

Polen spiele in diesem Szenario eine der führenden Rollen, so der Experte. „Dort wurde seit Jahren eine entsprechende Infrastruktur geschaffen, die an den heutigen Protesten in Belarus mitverantwortlich ist.

Litauen sah seine Rolle als ein Land, das auf den diplomatischen Wegen einen Keil zwischen Belarus und EU treiben und die Inbetriebnahme des belarussischen Atomkraftwerks blockieren wollte. Das Ziel war, die Entwicklung des Landes zu stoppen. Aber nicht nur das“, glaubt Dsermant. „Litauen hält sich am prowestlichen Entwicklungskurs und will ihn unserem Staat aufzwingen. Das sind versteckte Großmachtambitionen, die noch in die Zeit des Großfürstentums Litauen zurückreichen. Litauen, das in der EU eine kaum wahrnehmbare Rolle spielt, spielt sich jetzt groß auf und fühlt sich berufen, Belarus im Kampf um demokratische Werte zu unterstützen.“

„Der Westen hat jedem Staat eine bestimmte Rolle zugewiesen, wenn es darum geht, andere Staaten zu beeinflussen. Diese Rollen sind nach bestimmen Kriterien differenziert – manche Länder nehmen eine moderate Position ein, die anderen sind eher diplomatisch. Aber es gibt Länder, die der Westen wie seine Bluthunde oder Hyänen behandelt – diese sind immer an der vordersten Front und können leicht geopfert werden. Mehr noch, diese Staaten maßen sich ihre Rolle gern an und halten sie für eine Mission. Und davon versprechen sie sich noch zusätzliche Boni“, so der Politologe.

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