MINSK, 3. Juni (BelTA) – Das belarussische Energieministerium hat die Erklärung Litauens kommentiert, die Interkonnektoren an der litauisch-belarussischen Grenze unter Kontrolle nehmen zu wollen. Das teilte der Pressedienst des Energieministeriums der Telegraphenagentur BelTA mit.
Belarus und Litauen verbinden 13 Stromleitungen, 4 davon sind Elemente des Stromnetzes mit einer Spannleistung von 330 kV. Nach dem BRELL-Ring-Abkommen zwischen Belarus, Russland, Estland, Litauen und Lettland über den Betrieb und die Nutzung der Netze in den baltischen Staaten wird ihre Verwaltung über Kontrollzentren auf beiden Seiten gewährleistet.
„Das ist internationale Praxis. Litauen will sie im Alleingang kontrollieren. Aber das ist technisch unmöglich. Es gibt keine einseitige Kontrolle grenzüberschreitender Stromnetzleitungen. Wir schätzen die litauische Erklärung als ein bildhaftes Statement ein“, hieß es aus dem Energieministerium.
„Wenn Litauen wirklich die grenzüberschreitenden Leitungen abschalten will, muss es diese Entscheidung mit allen BRELL-Mitgliedsstaaten beraten und abstimmen, darunter auch mit Belarus. Belarus hat die BRELL-Staaten über die temporäre Abschaltung von Interkonnektoren während der Sicherheitstest benachrichtigt“, informierte das Energieministerium.
Insgesamt ist es schwer, die von Litauen gemachten Erklärungen einzuschätzen, weil die litauischen Behörden keine Dokumente oder Benachrichtigungen der belarussischen Seite überreicht hat.
