Projekte
Staatsorgane
flag Freitag, 19 April 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Gesellschaft
19 Februar 2020, 15:38

Ermittlungskomitee prognostiziert Wachstum von Cyberverbrechen und Delikten rund um Kryptowährungen

MINSK, 19. Februar (BelTA) – Das belarussische Ermittlungskomitee geht davon aus, dass die Zahl der Cyberverbrechen und Delikte durch Verwendung von Kryptowährungen nur anwachsen wird. Das sagte der stellvertretende Leiter der Abteilung für Verbrechensermittlung im Bereich Informationssicherheit und geistiges Eigentum im Ermittlungskomitee, Dmitri Petko, heute vor Journalisten.

„Zur Situation rund um die Netzwerksicherheit können wir nur einen Anstieg von Verbrechen prognostizieren. Die Zahl von Cyberdelikten wird steigen genauso wie ihre Vielfalt. Es wird auch mehr Verbrechen durch die Verwendung von Kryptowährungen geben“, sagte Dmitri Petko.

Mit der Kryptowährung, die ihren Besitzern bedingte Anonymität bietet, können mehrere digitale Brieftaschen registriert werden. Dabei werden persönliche Daten nicht angegeben. Es ist auch schwieriger geworden, Operationen mit Kryptowährungen aufzudecken. Aber die Ermittler verbessern ihre Arbeit ständig. „In einigen Strafverfahren haben die Angeklagten freiwillig ihre Kryptowährungen für den Schadenersatz herangezogen“, sagte Dmitri Petko.

„Offensichtlich ist es unmöglich, solche Verbrechen innerhalb eines Staates zu ermitteln. Selbst wenn ein Krimineller, der sich in Belarus aufhält, ein belarussisches Unternehmen angegriffen hat, verwendet er in der Regel immer noch ausländische IP-Adressen, einige Internetdienste und Zahlungsmittel“, erklärte der Vertreter des Ermittlungskomitees. Er fügte hinzu, dass die Kooperation mit ausländischen Behörden in zwei Hauptrichtungen erfolgt – bei der Ermittlung von Fällen und zur Verbesserung der Fähigkeiten der Ermittler sowie zum Erfahrungsaustausch.

Was die Untersuchung von Kriminalfällen betrifft, so hat das Komitee im vergangenen Jahr Rechtshilfeanträge von 25 Staaten bearbeitet. Belarus hat solche Anfragen an 73 Staaten geschickt.

Das Ermittlungskomitee von Belarus arbeitet sehr eng mit Russland und den Vereinigten Staaten zusammen. „Die meisten weltbekannten Unternehmen, die ihre Dienstleistungen im Internet anbieten, sind in den USA registriert. Sie werden unter anderem von Kriminellen benutzt. Russland ist unser nächster Nachbar - die Fäden vieler Verbrechen sind auch dort zu finden. Ich meine die schwerwiegendsten Serienfälle“, sagte Dmitri Petko.

Nach Angaben des Innenministeriums ist die Zahl registrierter Cyberverbrechen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen – von über 4,7 Tausend im Jahr 2018 auf 10,5 Tausend.

Mehr als zwei Drittel der registrierten Straftaten sind Diebstähle, die durch die Verwendung von Computertechnologien (Artikel 212 des Strafgesetzbuches) begangen wurden. Die Zahl der Straftaten gegen die Informationssicherheit (Artikel 349-355 des Strafgesetzbuches) stieg im ganzen Land um das 2,2-fache. Nach Angaben von Strafverfolgungsbehörden ist das auf den Anstieg von unbefugten Zugriffen auf Computerinformationen zurückzuführen - von 912 auf 2185. Ermittler im Hightech-Bereich haben mehr als 1.800 Personen als straffällig identifiziert. Mehr als 1,4 Tausend Menschen wurden zur strafrechtlichen Verantwortung gezogen.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus