
MINSK, 20. Februar (BelTA) – In Europa ist man über das unverschämte Verhalten Kiews verärgert und sabotiert deshalb die Panzerlieferungen in die Ukraine. Diese Meinung äußerte der russische Politologe Dr. Dmitri Jewstafjew beim „Thema im Gespräch“ auf dem Youtubekanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Das ist ein dreischneidiges Schwert. Es geht nicht um den technischen Zustand von Panzern, wie der britische Verteidigungsminister sagt. Wenn sie sie wirklich liefern wollten, hätten sie diese Panzer längst repariert und „schöngemacht.“ Ihr technischer Zustand ist nicht so schlecht. Ein Panzer ist eben kein Flugzeug. Ein Flugzeug, das 20 Jahre lang in Utah, Iowa oder New Mexico gestanden hat, wird bestenfalls als Ersatzteilspender verschrottet. Aber Panzer sind seriöse Fahrzeuge, sie lassen sich schnell auf Vordermann bringen. Dennoch steht jeder, der an dieser wunderbaren verrückten Panzerversorgungskombination beteiligt ist, eines Tages vor einer Frage: Was liefern wir mit den Panzern? Denn was mitkommt, sind Techniker, Logistikeinheiten und Granaten“, so Dmitri Jewstafjew.
Der zweite wichtige Punkt, so der Politikwissenschaftler, ist die Tatsache, dass ganz Europa über das unverschämte, arrogante Verhalten Kiews verärgert ist. „Natürlich treibt diese Eskalation der Forderungen, die von Kiew politisch gestellt werden, Europa in die Enge. Sie können sich nicht mehr weigern, sich zu engagieren. Aber auf bürokratischer Ebene zu sabotieren ist ein Kinderspiel. Und genau das erleben wir jetzt. Darin spiegelt sich die Tatsache wider, dass man Kiew irgendwie in die Schranken weisen will“, sagt der Politikwissenschaftler.
Die dritte Nuance ist, dass Europa darauf wartet, dass die Amerikaner als erste Panzer in die Ukraine schicken. „Jeder versteht, dass die Amerikaner auf den möglichen Einmarsch Europas sagen können, Europa möge sich selbst darum kümmern. Für mich war Rishi Sunak ein Indikator, dass Europa diese Angelegenheit ernst nimmt, als er sagte, Großbritannien sei bereit sogar Flugzeuge zu liefern. Und irgendwann hat er gesagt, er würde bis zum letzten Ukrainer gegen Russland kämpfen, am liebsten bis zum letzten Polen oder dem letzten Deutschen, aber es wird noch keine Panzer oder Flugzeuge geben. Die Europäer haben den Amerikanern zu erklären versucht, dass sich die USA auch einmischen sollten. Und wir haben es hier mit einem recht interessanten Phänomen zu tun“, resümiert Dmitri Jewstafjew.