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18 März 2019, 17:18

Ex-KZ-Häftlinge präsentieren neues Buch über Todeslager Osaritschi

MINSK, 18. März (BelTA) – Das Buch der ehemaligen KZ-Häftlinge von Osaritschi Arkadi Schkuran und Michail Sinkewitsch „Polessien: Tragödie und Erinnerung. Verbrechen der Wehrmacht: Todeslager Osaritschi, 1944“ wurde in der Nationalbibliothek der Republik Belarus präsentiert.

„Das, was in Osaritschi geschah, war ungeheuerlich. Ich war 10 Jahre alt. Ich kann jene grausamen Bilder immer noch nicht vergessen. Dieses Buch ist ein Versuch, das Erlebte festzuhalten. Wir haben historische Dokumente überarbeitet und die realen Ereignisse geschildert. Wir haben jedem Leser eine Antwort auf die Frage gegeben, was in der Tat 1944 im Todeslager Osaritschi geschah“, sagte der Buchautor Arkadi Schkuran.

In der Nationalbibliothek wurden Ausstellungsstände aufgebaut mit Informationen und Archivbildern über das Todesager Osaritschi, einem der schwersten Verbrechen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Eine thematische Bücherausstellung präsentiert ca. 30 Dokumente aus den Beständen der Bibliothek über die menschenfeindliche Politik gegenüber der Zivilbevölkerung in den Kriegsjahren. Darunter sind Erinnerungsbücher von KZ-Häftlingen, Memoiren des Generals der 65.-Armee Pawel Batow, dessen Verbände das Todeslager Osaritschi befreiten, Dokumente des Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher, wissenschaftliche Beiträge.

Im März 1944 hat die 9. Armee der Wehrmacht unter dem Kommando von General Josef Harpe in der Nähe der Dörfer Dert, Osaritschi und Podosinnik drei Notlager für arbeitsunfähige Zivilisten eingerichtet. Das Ziel der Aktion war es, in allen Korpsbereichen „Seuchenkranke, Krüppel, Greise und Frauen mit mehr als zwei Kindern unter zehn Jahren sowie sonstige Arbeitsunfähige loszuwerden bzw. nicht mehr versorgen zu müssen.“ Bis zur Befreiung des Lagers durch die 65. Armee der 1. Belorussischen Front am 17. März 1944 kamen hier von 9000 bis 13000 Menschen ums Leben.

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