
MINSK, 11. Januar (BelTA) – Mit dem eingeleiteten Strafverfahren zum Völkermord am belarussischen Volk verfolgt Belarus keine politischen Ziele. Das sagte Waleri Tolkatschow, Leiter der Abteilung für besonders wichtige Straffälle in der belarussischen Generalstaatsanwaltschaft, der Telegraphenagentur BelTA.
„Belarus hat Dutzende von Ersuchen an verschiedene Länder der Welt gerichtet. Alle mit einer Bitte, bei der Untersuchung des Völkermords am belarussischen Volk im Zweiten Weltkrieg Unterstützung zu leisten. Auf diese Ersuchen erhielten wir viele Antworten, einige davon haben uns durch ihren Zynismus verblüfft. Lettland hat zum Beispiel seine Verweigerung mit dem Argument belegt, unsere Ersuchen seien viel zu politisiert“, sagte Tolkaschow.
„Wir möchten erneut betonen, dass mit dem Strafverfahren keineswegs politische Ziele verfolgt werden. Unser Ziel ist Feststellung aller objektiven Fakten bei der Untersuchung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und den Frieden. Es geht um Verbrechen, die in den 1940-er Jahren begangen wurden. Und wenn man uns sagt, dass es unmöglich ist, einige unserer Fragen zu beantworten, so ist das schlicht befremdend“, sagte er.
Belarus hört jedoch nicht auf, mit anderen Staaten zu kooperieren. „Natürlich hat Russland darauf reagiert. Wir haben die Zusammenarbeit mit lateinamerikanischen Ländern aufgenommen. Leider schrecken die baltischen Staaten, Polen und die Ukraine vor einer produktiven Zusammenarbeit bei der Aufklärung dieses Verbrechens zurück“, so Waleri Tolkatschow.