MINSK, 15. September (BelTA) – Die Kultur soll das Fundament für Patriotismus bilden und Ausdruck von Unabhängigkeit und Einheit der Nation sein. Diese Meinung äußerte Kulturminister Anatoli Markewitsch in der heutigen Sitzung des GUS-Rates für kulturelle Zusammenarbeit, die in der belarussischen Nationalbibliothek stattgefunden hat.
„Das Jahr 2021 ist in Belarus zum Jahr der Volkseinheit erklärt worden. Ausgerechnet in der nationalen Kultur und im historischen Gedächtnis jedes Volkes verbirgt sich ein enormes geistiges Reichtum“, sagte Anatoli Markewitsch. „In der heutigen Welt sollte die Kultur das Fundament für Patriotismus bilden. In ihr sollen sich die Unabhängigkeit und die Einheit der Nation manifestieren. Sie soll ein grundlegendes Element der Staatlichkeit sein.“
Der Staat schenkt der Kultur große Aufmerksamkeit. „Seit Jahren finanziert der Kunst- und Kulturfonds des belarussischen Präsidenten interessante und wichtige Projekte in diesem Bereich. Jedes Jahr werden bis zu 10 Projekten unterstützt“, sagte er. „Eine andere Priorität der öffentlichen Politik ist die kontinuierliche Bildung und Weiterbildung. Der Staat fördert Kunstschulen für Kinder und Hochschulen. In Belarus gibt es insgesamt 420 Bildungseinrichtungen. Die Schüler erhalten zahlreiche Möglichkeiten, ihre Talente zu entwickeln und ihre kreativen, intellektuellen und sportlichen Interessen zu realisieren. Jede talentierte kreative Person kann in Belarus eine hochqualitative berufliche Bildung erhalten, aber auch ihre Fähigkeiten und ihr Können im Rahmen der postgradualen Bildung und Fortbildung verbessern“.
Ein weiterer Schwerpunkt der Kulturpolitik liegt in der Entwicklung der Festivalbewegung. Zu den bekanntesten Foren gehören das Landesweite Festival der nationalen Kulturen, der Slawische Basar in Witebsk und der Nationalfeiertag Kupalje („Alexandria versammelt Freunde“). Vom 20. bis 26. November findet das XXVII. Internationale Filmfestival Listapad in Minsk statt. Außerdem werden Wettbewerbe veranstaltet, um kreative Menschen zu unterstützen und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Am 1.-10. Dezember findet in der belarussischen Hauptstadt der Internationale Klavierwettbewerb Minsk-2021 statt.“
„Belarus produziert auch eigene Musikinstrumente: Balalaika, Domra, Bajan, Akkordeon, Mundharmonika, Gitarre und Zimbeln. Der Staat unternimmt Maßnahmen zur Erweiterung des Produktsortiments“, so der Minister.
Anatoli Markewitsch betonte, dass in Belarus jedes Jahr neue Objekte in die staatliche Liste historischer und kultureller Wertgegenstände eingetragen werden. Heute umfasst die Liste mehr als 5,6 Tausend Objekte. „In den letzten fünf Jahren wurden mehr als 700 Denkmäler restauriert. Runderneuerte historische Gutshöfe und Schlösser werden in kulturelle und ethnografische Komplexe umgewandelt, die für Kultur- und Freizeitaktivitäten und die Organisation von Touristenrouten genutzt werden“, sagte er.
„Im September 2022 werden in Minsk Vertreter aus der GUS ihre Erfahrungen und Errungenschaften im Bereich Schutz, Popularisierung und Erforschung des immateriellen Kulturerbes im Rahmen eines internationalen Seminars austauschen“, fügte der Minister hinzu.
Die Online-Sitzung findet unter dem belarussischen Vorsitz in der GUS statt. Der Rat setzt sich aus den Kulturministern (Stellvertretern) der GUS-Länder zusammen. Heute sind Vertreter aus Aserbaidschan, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan, Moldawien, Russland, Turkmenistan und Usbekistan anwesend. Zur Diskussion stehen kulturelle Veranstaltungen für die Jahre 2021-2025 und der Plan für die Erklärung des Jahres 2022 zum Jahr der Volkskunst und des kulturellen Erbes in der GUS. Geplant sind Expertengespräche über das Übereinkommen zur Erhaltung des kulturellen Erbes, über den Entwurf eines Plans, das Jahr 2023 zum Jahr der russischen Sprache als Sprache der internationalen Kommunikation auszurufen. Außerdem soll die Organisation der internationalen Ausstellung ART EXPO 2022 in Kasachstan besprochen werden.
In der Sitzung wurde die Initiative des GUS-Exekutivkomitees gebilligt, das internationale Projekt der GUS „Wertvolle Halskette der Gemeinschaft“ ins Leben zu rufen. Ziel des Projekts ist es, touristische Routen zu entdecken und zu fördern, vor allem jene, die über einige Staaten führen und eine Reihe wichtiger, einzigartiger historischer und kultureller Denkmäler umfassen.
