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Gesellschaft
25 April 2023, 10:00

Militärexperte: Europa hat seine Souveränität de facto eingebüßt

MINSK, 23. April (BelTA) – Das heutige Europa hat seine Souveränität de facto komplett eingebüßt. Diese Meinung äußerte Militärexperte Michail Onufrijenko im Gespräch mit der Telegraphenagentur BelTA.

„Emanuel Macron maßt sich die Rolle eines de Gaulle an. Aber er wird sich nie auf dieses Niveau begeben können. Denn de Gaulle redete nicht, er handelte. Er brachte das französische Gold aus den Vereinigten Staaten zurück. Er hat das umgesetzt, was er versprochen hat. Macron hat keine Chancen, ein zweiter de Gaulle zu werden“, zeigte sich Michail Onufrijenko überzeugt.

Macron und de Gaulle sind überhaupt nicht vergleichbar, bemerkte der Experte. „Der französische Präsident ist mehrere Jahre an der Macht, aber wir haben uns bereits überzeugt: sein Geschwätz bleibt nur Geschwätz. Es ist eine Clownerie. Macron ist ein Präsident, der es zulässt, sich von den Führern anderer Staaten öffentlich demütigen zu lassen. Zum Beispiel als Donald Trump vor Journalisten Macron die unsichtbaren Schuppen von der Jacke entfernte. Das ist eine ganz bewusste Geste. Und es gab viele solcher Gesten. Und Macron nimmt sie alle klaglos hin. Die Diplomatie verzeiht so etwas nicht. Wenn die französische Diplomatie so etwas verzeiht, dann sind Macron und ganz Frankreich unendlich weit davon entfernt, eine unabhängige Politik zu betreiben“, meint Onufrijenko.

Europäische Politiker, die zu einem unabhängigen und souveränen Kurs fähig sind, werden an die Spitze nicht zugelassen. „Seit Jahrzehnten existiert in der westlichen Politik ein Auswahlverfahren, bei dem man keine Chancen hat, eine Partei zu führen, wenn man nicht den notwendigen Kriterien entspricht. Als man den Chef des Internationalen Währungsfonds wählte, erwies sich einer der Kandidaten als unbequem und wurde daraufhin der Vergewaltigung beschuldigt. Schließlich zog er seine Kandidatur zurück, und später stellte sich heraus, dass diese Beschuldigung eine Lüge war. Und solche niederträchtigen Mechanismen sind dort durchaus üblich“, so Michail Onufrijenko.

Der Experte fügte hinzu, dass man an Angela Merkel auch viel auszusetzen gab. „Aber im Vergleich zu Merkel ist Scholz wirklich eine „Leberwurst“, wie ihn der ehemalige ukrainische Botschafter Melnyk bezeichnete. Solche Politiker wie Scholz können so sehr gegen etwas auftreten, in der Tat aber machen sie das, was man ihnen sagt. Wenn sie den Befehl zum Sprung hören, fragen sie nur, wie hoch sie springen sollen. Europa hat seine Souveränität praktisch schon verloren“, resümierte er.

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