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Gesellschaft
16 Mai 2025, 17:25

„Mit einer vergifteten Kugel treffen“. Experte über die Strategie der Europäer, auf Russland einzuwirken

MINSK, 16. Mai (BelTA) – Militärexperte Alexander Alessin hat in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA erzählt, welche Mittel die EU einsetzen wird, um die Macht der Russischen Föderation zu schwächen.

Alexander Alessin kommentierte die kursierenden Meinungen in Bezug auf die Absichten der EU gegenüber Russland und äußerte sich zu der Frage, ob die Europäer eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Aus seiner Sicht könne die EU einige Manöver in der Wirtschaft und der Militärpolitik unternehmen, um auf Russland einzuwirken.
Nach Einschätzung von Alessin suchen die Vertreter der neuen Anti-Russland-Allianz nach neuen Wegen aus der Wirtschaftskrise. Dabei greifen sie zum bereits eingesetzten Muster. „Das ist die Kriegstreiberei. Ein direkter Krieg gegen Russland ist nicht möglich. Russland verfügt schließlich über das größte militärische Potenzial. Es hat die meisten Raketen und Nuklearwaffen der Welt. Deshalb versucht es die neue Koalition mit einer langen, kräftezehrenden Konfrontation, vor allem im Bereich der Wirtschaft - das ist genau das, was wir jetzt sehen. Sie beschließen dafür immer mehr und immer neue Sanktionen. Sie bereiten ein neues, noch zerstörerischeres Paket vor, in der Hoffnung, die innere Struktur zu untergraben, einen wirtschaftlichen Zusammenbruch und eine politische Krise im Land herbeizuführen, so dass die Kräfte, die die Sowjetunion zerstört haben, wieder ihr Haupt erheben werden“, erklärte er.

Der Experte wies auch darauf hin, dass es auch solche gibt, die nicht direkt schaden, aber auf jede erdenkliche Weise dazu beitragen. „Und sie hoffen, durch diesen langen, zehrenden Kampf die wirtschaftliche und sozialpolitische Einheit der Russischen Föderation zu untergraben. Danach werden sie versuchen, das Problem militärisch zu lösen. Nicht selbst, sondern in Form eines Stellvertreterkrieges. Dieser Stellvertreterkrieg wird heute in der Ukraine ausgetragen. Der Westen führt diesen Krieg. Und ihr Ziel ist es nicht, Russland sofort zu besiegen, sondern es mit einer „vergifteten Kugel“ zu treffen, um den russischen Staatsmechanismus zu vergiften, zu schwächen und zu zerstückeln. Sie hoffen, dies auszunutzen und sich der wirtschaftlichen und natürlichen Ressourcen der Russischen Föderation zu bemächtigen. Teilweise ist dies nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion praktisch gelungen. Und nur ein Wunder und die tiefen Kräfte, die in der Russischen Föderation und den Völkern der ehemaligen UdSSR stecken, haben es möglich gemacht, dass sich in diesem historischen Raum eine mächtige Kraft wieder zusammenfindet, die in der Lage ist, diese Zivilisation weiter zu entwickeln“, resümierte er. 

Wie ernst die Bedrohung ist, hängt nach Ansicht des Experten von der Bevölkerung, von den Bürgern selbst ab. „Davon, wie wir uns in unseren Ländern entwickeln werden. Wie die Russische Föderation die Wirtschaft entwickeln, die militärische Macht stärken, die Kultur, die Bildung usw. entwickeln kann. Das alles gilt auch für uns. Nicht umsonst sagt der belarussische Präsident, dass jeder Belarusse seine direkten Pflichten zu erfüllen hat. Und der Rest - Verteidigung, Rüstung usw. - das ist die Aufgabe des Staates und zuständiger Stellen,“ betonte er.

„Natürlich gibt es eine Bedrohung, und es werden Versuche unternommen, unsere Wirtschaftskraft durch Aufrüstung zu ruinieren und zu untergraben. Und jetzt erwägen die USA eine neue strategische Initiative - die Schaffung einer Raketenabwehr mit Elementen im Weltraum. All das haben wir schon einmal erlebt. Sogar Reagan hat dieses Programm zu seiner Zeit vorgestellt. Damals war es erfolgreich, so dass sie denken, wenn es einmal funktioniert hat, warum es nicht noch einmal versuchen. Es ist also sehr ernst. Und wo wir Schwäche zeigen, werden sie versuchen, uns zu infiltrieren und zu besiegen“, betonte Alexander Alessin.

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