
MINSK, 5. Mai (BelTA) – Wir sind heute Zeugen einer erschreckenden Verdrehung und Verfälschung der Geschichte. Das sagte Informationsminister Wladimir Perzow heute vor Journalisten. Perzow nimmt zusammen mit den Leitern und Vertretern der staatlichen Medien an der Kranzniederlegung der Stele „Heldenstadt Minsk“ teil.


„Wir sehen heute, wie die Geschichte verdreht und verfälscht wird. Das ist furchtbar. Für uns, Belarussen, ist das keine Offenbarung, dass Kinder, Enkel und Urenkel von Faschisten und ihren Kollaborateuren darauf gewartet haben, um ihre besiegten Vorfahren zu rächen. Sie haben darauf gewartet, das braune Nazi-Banner wieder aufrollen und ganz im Sinne der Rassenlehre handeln zu können“, sagte Wladimir Perzow. „Wir waren naiv daran zu glauben, was sie in ihren zahlreichen normativen Akten verkündet haben, nämlich dass die Staaten und Nationen, die in den 1940er Jahren nicht nur das belarussische Volk, sondern auch die Völker der Sowjetunion vernichtet haben, Reue zeigen. Ihre Politik bestand darin, einen aggressiven Krieg gegen unser Land zu führen und solche Nationen wie Roma und Juden komplett zu vernichten. Belarussen wollten sie zu 2/3 ausrotten.“
„Sie haben nie wirklich Buße getan“, sagte er. „Wir dachten, sie hätten es bereut, aber das haben sie nicht. Wir hören heute die Reden und Slogans von damals. Und wir haben es rechtzeitig bemerkt. Denn unsere Selbstberuhigung brachte uns an einen Punkt, wo wir einige historische Tatsachen aus unseren Lehrbüchern gestrichen haben. Wir haben aufgehört, entsprechende Werke zu veröffentlichen. Aber nun sind wir dabei, diese Lücke zu füllen, dieses Informationsvakuum zu beseitigen. Denn was wir leider erleben müssen, ist eine heranwachsende Generation, die ihre Geschichte nicht kennt, die die Fahnen der Faschisten und ihrer Komplizen hochhält. Wir konnten uns vor 5-10 Jahren nicht vorstellen, dass dies möglich ist. Aber leider ist das der Fall.“
Wladimir Perzow ist überzeugt, dass es an den kreativen Menschen und Journalisten liegt, unsere Generationen aufzuklären und die historische Wahrheit über die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs zu erzählen. „Über die Tragödie, die unser Land unverschuldet heimsuchte, über die Zahl der Menschen, die hier getötet wurden, über die Helden des Krieges, die ihr Leben opferten, damit wir in einem friedlichen Land leben können“, fügte er hinzu.