MINSK, 19. Oktober (BelTA) – In der Samstagssendung „Der Klub der Redakteure“ beim „Belarus 1“ hat der Chefredakteur des staatlichen TV-Senders ONT Marat Markow die Oppositionspolitiker als „Feinde des Volkes“ bezeichnet, wenn sie zu Sanktionen gegen das eigene Land oder zu Betriebsstreiks aufrufen.
„Nach der Auswanderung der Ikone der belarussischen Opposition Sjanon Pasnjak hat es in Belarus keine richtige politische Opposition gegeben. Denn was die „alte“ Opposition auszeichnete – war der wahre Patriotismus. Die Opposition kann eine andere Meinung haben, aber sie arbeitet mit und für den Staat. Kein Politiker, der zu Sanktionen gegen sein eigenes Land aufruft oder die Menschen zu Betriebsstreiks ermutigt, darf sich als Opposition sehen – er ist ein Feind des Volkes. Wollen wir die Dinge beim Namen nennen“, erklärte Markow.
Der ehemalige Koordinator des Oppositionsstabs, Politologe Juri Woskresenski erzählte in einem Interview bei ONT, nach der Freilassung aus dem KGB-Gefängnis habe er sich der Arbeit an der Verfassungsreform angeschlossen und sei sofort aus den eigenen Reihen als „Verräter“ gebrandmarkt worden.
„Sobald ein Oppositionspolitiker ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand und die Bereitschaft zu einem konstruktiven Dialog zeigt, wird er von den Eigenen als Verräter stigmatisiert“, kommentierte Markow.
