
MINSK, 18. April (BelTA) – Unter den Bedingungen des äußeren Drucks sollte man die technologische Unabhängigkeit und die digitale Souveränität sicherstellen. Das erklärte Premierminister Roman Golowtschenko bei der Eröffnung des XXIX. Internationalen Forums für Informations- und Kommunikationstechnologien TIBO.
„Seit fast 30 Jahren versammelt TIBO Menschen, die beruflich viel mit dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien zu tun haben. Sie setzen Projekte um, entwickeln Produkte und bemühen sich, ihre Möglichkeiten effizient zu nutzen. Vor dreißig Jahren waren die Hauptarbeitsbereiche für Programmierer die Buchhaltung und wissenschaftliche Berechnungen. Heute kann fast jeder Lebensbereich mit einer verbraucherfreundlichen mobilen Anwendung digitalisiert werden, und die Entwicklung der künstlichen Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt für Programmierer, Juristen und Lehrer radikal. Wir erleben nicht nur den rasanten Fortschritt und die Globalisierung der neuen Informationstechnologien, sondern auch die Einbeziehung von Lebensbereichen in die digitale Entwicklung, die früher weit davon entfernt waren. Wir sind dabei, ein qualitativ neues Modell der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Funktionsweise des Staates aufzubauen“, sagte Roman Golowtschenko.
Er betonte, dass die Aufgabe des Forums darin bestehe, eine umfassende Vision der Errungenschaften und Möglichkeiten für die maximale Erschließung des innovativen Potenzials des IT-Bereichs im Interesse der Gesellschaft und des Staates sowie der Partner, vor allem innerhalb der EAEU, zu bieten.
„Heute sind wir in Sachen E-Government sehr weit vorangeschritten: Wir haben ein einheitliches Portal für elektronische Dienstleistungen, integrierte Systeme für die Fernidentifizierung und die Verwendung elektronischer digitaler Unterschriften. Unternehmen können alle notwendigen Lizenzen online beantragen. Technologien für den unbemannten Transport werden entwickelt, und Robotersysteme werden in die Produktion eingeführt. Der nächste Schritt ist die Schaffung branchenspezifischer digitaler Plattformen und die Veränderung von Geschäftsprozessen auf Unternehmensebene. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung geht es um den Übergang zur überwiegenden Online-Bereitstellung von öffentlichen Dienstleistungen und Verwaltungsverfahren. Wir versuchen auch, ein günstiges Ökosystem für die IT-Industrie zu erhalten und zu entwickeln, nach neuen Märkten und Richtungen zu suchen, Investitionen und talentierte Mitarbeiter anzuziehen“, sagte der Premierminister.
„Darüber hinaus ist es heute inmitten einer komplexen geopolitischen Agenda und eines zunehmenden äußeren Drucks notwendig, nicht nur die technologische Unabhängigkeit, sondern auch die digitale Souveränität zu gewährleisten, indem wir uns auf unsere Partner, vor allem die Russische Föderation und andere Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion, verlassen“, betonte der belarussische Regierungschef.
Das Internationale Forum für Informations- und Kommunikationstechnologien TIBO-2023 dauert bis zum 21. April. Auf der Ausstellung werden Produkte und Dienstleistungen von bekannten Herstellern von Telekommunikationsgeräten, Hard- und Software, Mobilfunk- und Festnetzbetreibern, Entwicklern und Anbietern von Hightech-Produkten, Sicherheitssystemen, intelligenten Lösungen und Dienstleistungen für das Massen- und Unternehmenssegment sowie für Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen vorgestellt. In der Minsk Arena werden das III. Forum für digitale Wirtschaft, das V. Eurasische Digitale Forum und der VI. belarussische IKT-Gipfel stattfinden. Außerdem finden einschlägige Veranstaltungen statt: der Internet Award TIBO, nationaler Wettbewerb für Start-up Projekte Belarus ICT Startup Award, nationale Qualifikationsrunde der VI. Internationalen Scratch-Olympiade für kreatives Programmieren unter Schülern, das Minsk Open Tournament of Educational Robotics und die nationale Meisterschaft im Cybersport.