Projekte
Staatsorgane
flag Freitag, 26 April 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Gesellschaft
21 Oktober 2020, 15:23

Russischer Botschafter in Italien: Die vor 75 Jahren gemachte Impfung gegen Nazismus lässt nach

VERONA, 21. Oktober (BelTA) – Die Effizienz der vor 75 Jahren gemachten Impfung gegen Nazismus und menschenfeindliche Ideologie lässt nach. Das erklärte der russische Botschafter in Italien Sergej Rasow in seiner Rede in Verona während der internationalen wissenschaftlichen Konferenz „Wer in der Wirklichkeit im Zweiten Weltkrieg siegte“. Das teilte ein BelTA-Korrespondent mit.

Dem Diplomaten zufolge sind neue Generationen aufgewachsen, für die die Kriegsereignisse eine alte Geschichte sind. „Diese Unkenntnis und Indifferenz nutzen unehrliche Politiker. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür“, betonte er.

„Ich halte das jüngste Bestreben, die Geschichte offen und frech zu fälschen für unzulässig. Sie war doch für ein Axiom für ältere Generationen. Unsere Zivilpflicht besteht darin, das durchzusetzen, worum unsere Großväter und Väter kämpften“, erklärte der russische Botschafter.

Sergej Rasow stellte fest, dass man versucht, den wichtigsten Sieger in diesem Krieg – die Sowjetunion- für diesen Krieg schuldig zu machen. „In dem Zusammenhang möchte ich an einige bekannte Tatsachen erinnern, die für die Vertreter der jungen Generation nicht so offensichtlich sind. Der Generalplan „Ost“ sah die Vernichtung oder Zwangsumsiedlung von bis auf 85% der Polen und Litauern, 50% Esten, 70% Letten vor. Die jüdische Bevölkerung dieser Staaten musste völlig vernichtet werden. In Bemerkungen und Vorschlägen zum Generalplan „Ost“ wurde über die Notwendigkeit gesagt, Russen völlig zu vernichten. Bekannt ist auch ein besonderes Merkzettel für deutsche Soldaten, das jeden Krieger des Reiches dazu aufrief, 100 Russen zu töten. Dabei wurde kein Unterschied zwischen Männern, Frauen und Kindern gemacht. Auf solche Weise beförderte die Führung der Wehrmacht die Kriegsverbrechen und Strafeinsätze in der UdSSR“, fuhr der Diplomat fort.

Der russische Botschafter machte auch auf zahlreiche Fiktionen und Diskussionen, insbesondere im Westen, rund um den Nichtangriffsvertrag zwischen der UdSSR und Deutschland vom 23. August 1939 aufmerksam, den man als Impuls, Signal für den Anfang eines großen Krieges in Europa darzustellen versucht. „Laut Archivmaterialien wurde das genaue Datum für den Zweiten Weltkrieg - 1. September 1939 – vom Dritten Reich schon im April 1939 in der Direktive „Über einheitliche Vorbereitung der Streitkräfte zum Krieg 1939-1940 genannt. Deshalb änderte die Vereinbarung mit der Sowjetunion vom 23. August 1939 die Kriegspläne von Deutschland nicht, die schon von Hitler genehmigt wurden“, sagte Sergej Rasow.

„Die historische Wahrheit ist für künftige Generationen von großer Bedeutung. Richtige Geschichtsforscher und Wissenschaftler können die Ereignisse unvoreingenommen einschätzen“, resümierte der russische Botschafter.

Auf die Versuche, die Geschichte zu revidieren, machte der Organisator der Konferenz, Präsident der Assoziation „Eurasien entdecken“ (Conoscere Eurasia), Chef der italienischen Bank Intesa Professor Antonio Fallico aufmerksam. In der letzten Zeit versuchen viele Menschen, die Geschichte zu revidieren. Das machen zweifellos kurzsichtige Politiker. Sie sind keine Geschichtsforscher. Es ist unwiderleglich, dass die UdSSR einen großen Beitrag zum Sieg im Zweiten Weltkrieg leistete. Auf jeden getöteten Briten oder Amerikaner entfallen 80 sowjetische Bürger. Das spricht Bände“, unterstrich er.

Die internationale wissenschaftliche Konferenz wurde zum Teil der Veranstaltungen, die dem 75. Siegestag gewidmet sind und mit dem jährlichen Eurasischen Wirtschaftsforum in Verona zusammenfallen. Antonio Fallico denkt, dass die Veranstalter dieses Datum nicht außer Acht lassen konnten. Er ist überzeugt, dass der Sieg über Faschismus wichtiges Ereignis für die ganze Menschheit bleibt.

Die Organisatoren des Eurasischen Wirtschaftsforums in Verona sind nichtkommerzielle Assoziation „Eurasien entdecken“, Fonds „Roskongres“ und internationales Wirtschaftsforum St. Petersburg. Die Nachrichtenagentur BelTA ist der Informationspartner des Forums in Verona.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus