
MINSK, 22. Februar (BelTA) – In einer gemeinsamen Sitzung der Repräsentantenkammer und des Rates der Republik berichtete Generalstaatsanwalt Andrej Schwed über den Stand der Ermittlungen in der Strafsache wegen des Genozids am belarussischen Volk.
„Mehr als 16 Tausend Menschen wurden als Opfer und Zeugen befragt, darunter mehr als 7 Tausend ehemalige Häftlinge der Konzentrationslager und Zwangsarbeiter. Insgesamt haben wir 457 mutmaßliche Orte der Vernichtung und Bestattung von Zivilisten inspiziert und Ausgrabungen an 40 Orten durchgeführt. Wir fanden 90 bisher unbekannte Orte der Zwangsinhaftierung von Zivilisten, die während der NS-Besatzung auf dem belarussischen Territorium entstanden sind. Insgesamt wurden mehr als 500 Orte der erzwungenen Inhaftierung von Zivilisten inspiziert, darunter auch die bisher bekannten. Wir haben die Archivdokumente studiert, die die Umstände ihrer Organisation und ihres Betriebs bestätigen“, erklärte Andrej Schwed.
Während der Voruntersuchung wurden außerdem mehr als 1.000 Siedlungen identifiziert, die während des Großen Vaterländischen Krieges teilweise oder vollständig zerstört wurden, darunter mehr als 30 Dörfer, die das Schicksal von Chatyn teilten.
„Für das laufende Jahr planen wir, etwa hundert Orte zu untersuchen. In 25 bis 30 Orten werden wir Ausgrabungen durchführen“, sagte der Generalstaatsanwalt.
Ihm zufolge stehen die Staatsanwälte in ständigem Kontakt mit dem staatlichen Fernsehen. Dokumentarfilme erzählen über die grausame Vergangenheit, im Gange sind mehr als zwei Dutzend Projekte, die sich mit den Ergebnissen der Ermittlungen in der Strafsache des Völkermords auseinandersetzen. Es wurden zwei Sammlungen von Informations- und Analysematerialien und Dokumenten „Der Völkermord am belarussischen Volk“ und „Todeslager“ veröffentlicht.
„Die auf unsere Initiative hin im Auftrag des Premierministers gegründete Arbeitsgruppe hat die von den Naziverbrechern verursachten Schäden neu bewertet“, fügte der Generalstaatsanwalt hinzu.