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Gesellschaft
16 September 2023, 18:40

UNO oder BRICS? Politologin erzählt über die Bildung der ersten gerechten Weltordnung

MINSK, 16. September (BelTA) - Der Aufbau einer neuen gerechten Weltordnung ist mit gewissen Schwierigkeiten verbunden, die unter anderem von Diplomaten überwunden werden müssen. Diese Meinung äußerte Wiktorija Fedossowa, stellvertretende Direktorin des Instituts für strategische Studien und Prognosen an der RUDN, im Interview mit der Telegraphenagentur BelTA.

„Es wäre voreilig zu behaupten, dass mit BRICS die UNO ersetzt werden kann. Aber heute fungiert BRICS als eine der Säulen des Systems, das die UNO untergräbt. Und das wurde möglich, weil jene Kräfte, die die UNO heute kontrollieren, voluntaristische Überzeugungen vertreten. Gäbe es in BRICS keinen Interessenausgleich, keine Berücksichtigung der Meinungen und Positionen verschiedener Länder, wäre diese Organisation nicht so populär. Die Staatsoberhäupter würden einfach sagen, dass sie eine zweite UNO, in der nicht die USA, sondern Russland das Sagen hat, nicht mehr brauchen“, so Fedossowa.

Nach Ansicht der Politikwissenschaftlerin wird zum ersten Mal in der Geschichte eine solche gerechte Weltordnung geschaffen: „Wir leben in einer postmodernen Welt, in der alles überarbeitet, aufgearbeitet und dekonstruiert wurde. Dennoch versuchen die Staaten, eine gerechte Weltordnung aufzubauen und sie zu einem grundlegenden Bestandteil ihrer Politik zu machen“.

Gleichzeitig betonte Wiktoria Fedossowa, dass diese Versuche mit gewissen Schwierigkeiten verbunden sind. „Die Europäische Union besteht aus Staaten, die sich in ihrer Weltanschauung nahe stehen. Trotzdem hat sich der Begriff der Diplomatie in Europa verflüchtigt. Und die Komplexität des neuen Systems, das entstehen könnte, ist unbestreitbar. Deshalb müssen die Diplomaten hier tätig werden, auch in Bezug auf die mentalen Ansätze. Hier ist eine neue Ebene der Wahrnehmung und des Verständnisses für die Besonderheiten der verschiedenen Regionen gefragt. Das ist das, womit man kurz vor der Entstehung der UNO zu tun hatte“ so die Politikwissenschaftlerin.

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