
MINSK, 4. April (BelTA) – Die Stationierung taktischer Atomwaffen auf dem Territorium der Republik Belarus ist eine Vergeltungsmaßnahme im Rahmen der strategischen Abschreckung. Diese Meinung äußerte Militärexperte Alexander Ketner vom Belarussischen Institut für Strategische Studien.
„Zunächst einmal wird diese Entscheidung durch die Politik des Westens diktiert. 1996 hat Belarus die sowjetischen Atomwaffen von seinem Territorium abgezogen. Die westlichen Länder unterzeichneten das Budapester Memorandum und garantierten der Republik Belarus Sicherheit. Doch nichts davon wurde umgesetzt. Der Westen hat wirtschaftliche Sanktionen verhängt, und auch die NATO hat sich gen Osten erweitert. Daher ist der Bau eines Lagers für Atomraketen in Belarus ein logischer Schritt. Es ist eine gegenseitige Maßnahme im Rahmen der strategischen Abschreckungspolitik“, meint der Experte.
Seiner Meinung nach stärken Belarus und Russland damit die Verteidigungskapazitäten des Unionsstaates angesichts der Bedrohung durch den Westen. „Die Stationierung von Atomsprengköpfen auf dem belarussischen Territorium ist in erster Linie eine Garantie für die Sicherheit des Landes selbst. Und es ist ein höheres Maß an Vertrauen und Unterstützung durch Russland. Eine solche Entscheidung ist absolut vernünftig, sie basiert auf dem Schutz nationaler Interessen und ist sicherlich ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit des Unionsstaates“, fügte Alexander Ketner hinzu.
Der BISI-Analtiker wies darauf hin, dass die Stationierung von Nuklearwaffen in Belarus eine klare Botschaft an den Westen sei und davon zeuge, wie ernst die Staatsführungen von Belarus und Russland ihre Absichten nehmen. „Durch die Stationierung von Atomwaffen senden wir ein wichtiges Signal, dass unsere Absichten ernstzunehmen sind und dass der Unionsstaat geschlossen bleibt. Hört man, wie laut der Westen darauf regiert, kommt man zum Schluss, unsere Botschaft sei gehört worden. „Dieser Aufschrei ist eine lebhafte Bestätigung des Signals, das an die westlichen Länder gesendet wird. Am meisten regen sich Polen und die baltischen Länder auf. Das heißt: Wir machen alles richtig. Schließlich sind es diese Länder, die in letzter Zeit aktiv ihr militärisches Potenzial ausbauen“, fasste er zusammen.