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25 April 2019, 17:31

Vorfälle in den Schulen spornen die Gesellschaft zur Schulmediation

MINSK, 25. April (BelTA) - Tragische Vorfälle an Bildungseinrichtungen in verschiedenen Ländern der Welt spornen die Gesellschaft zur Einführung und Verbreitung von Mediationsdiensten an den Schulen. Diese Meinung sprach stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung, Vorsitzender des Belarussischen landesweiten Juristenverbandes, Waleri Mizkewitsch, während des 2. Internationalen Festivals der Schüler und Studenten „Mediation der Zukunft“ aus.

Waleri Mizkewitsch zufolge ist diese Veranstaltung äußerst wichtig und rechtzeitig. „Das Thema gewinnt an Aktualität. Leider gab es in letzter Zeit tragische Vorfälle auch in unseren Schulen, was noch einmal die Notwendigkeit unterstreicht, öffentliche Initiative zur Entwicklung der Mediation zu fördern“, sagte er.

Stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung betonte, dass die Mediation eine ziemlich neue Erscheinung für Belarus ist. „Vor sieben-acht Jahren konnten wir dieses Wort nur schwer artikulieren. Heutzutage ist es immer öfter zu hören und wird sogar zu einem der Mittel zur Konfliktlösung unter anderem im Strafrecht“, fügte er hinzu.

Waleri Mizkewitsch zufolge war es früher üblich, dass der Entwicklung der Gesellschaft obligatorisch ein Konflikt, ein Kampf zugrunde gelegt werden musste. „In der Gegenwart wissen wir aber, dass die Entwicklung durch Widerstand nur dann möglich ist, wenn die Konfliktseiten ihre Streitigkeiten vernünftig, verantwortungsvoll und rational regeln können. Das gelingt leider nicht immer“, stellte er fest.

Konflikte unter Kindern passieren insbesondere oft. Jugendliche denken, dass sich die Welt nur um sie herum dreht. Sie stimmen nicht der gewöhnlichen Lebensordnung zu, machen Experimente, beharren auf ihrer Meinung. „Solches Benehmen führt sowohl zu bahnbrechenden Ideen, als auch zu Streitigkeiten. Leider sind die Konflikte in den Schulen sehr hart und traumatisch. Deshalb setzt sich der Belarussische landesweite Juristenverband nach wie vor für zivilisierte Beilegung von Problemsituationen durch respektvollen Dialog und Zusammenarbeit auf gleichberechtigter Grundlage ein“, unterstrich Waleri Mizkewitsch. Seit 2015 wird in Belarus an der Schaffung von Mediationsdiensten in den Schulen gearbeitet.

„Neue Ansätze erziehen den Nachwuchs im Geist der friedlichen Beilegung von Meinungsverschiedenheiten, gegenseitiger Achtung, Anerkennung fremder Meinung, erhöhen die Kultur der sozialen Kommunikation, bringen den Kindern das Verantwortungsgefühl für ihre Taten und Folgen bei, bemerkte stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung. - Weitere Einführung der Mediation senkt die Risiken eines soziopathischen Benehmens unter Jugendlichen, hilft ihnen dabei, ihr Potenzial zu entfalten, bringt ihnen Initiativlust, Selbstständigkeit und Menschlichkeit bei“.

Im vorigen Jahr fand in Minsk das erste Festival der jungen Mediatoren statt. In diesem Jahr wird die zweite Veranstaltung durchgeführt. An die Initiative schließen sich immer mehr Schüler, Studenten, Pädagogen mit guter Ausbildung, flexibler Denkweise und diejenigen an, die unkonventionelle Lösungen finden können.

Anfang dieses Jahres begann mit Unterstützung des UN-Kinderhilfswerkes (UNICEF) das Pilotprojekt „Humanes Herangehen an jedes Kind im Interesse künftiger humaner Gesellschaft“. „Es richtet sich auf den Einsatz der opferorientierten Justiz in Bezug auf Minderjährige, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Im März wurde das Projekt vom Staatschef und der Regierung genehmigt. Der Entwicklung der Mediation in Belarus wird auf der höchsten Ebene Aufmerksamkeit geschenkt. Das zeitigt Resultate“, machte Waleri Mizkewitsch aufmerksam.

Der UNICEF-Vertreter in Belarus, Rashed Mustafa Sarwar, hat die allseitige Unterstützung des Staates bei der Mediationsentwicklung hervorgehoben. Er sagte, dass in diesem Jahr in der ganzen Welt der 30. Jahrestag des Übereinkommens über die Rechte des Kindes gefeiert wird und Belarus als eines der ersten Länder dieses Dokument unterzeichnet und ratifiziert hat. Das Land misst eine große Bedeutung seiner Implementation bei.

Der UNICEF-Vertreter hofft, dass die Anzahl der Halbwüchsigen, die wegen gesetzwidrigen Verhaltens an Sonderbildungseinrichtungen lernen, durch Mediation gesenkt wird. „Die Schulmediation regelt die Konflikte unter Schülern, Pädagogen, Eltern rechtzeitig, beugt Vergehen vor, schafft Bildungsmilieu in den Schulen. Wir sind überzeugt, dass die Haft eine Notlösung ist. UNICEF will in Kooperation mit allen Partnern auf allen Ebenen das Konzept des Kinder- und Jugendschutzes sowie Mediation lancieren“, sagte Rashed Mustafa Sarwar.

2. Internationales Festival „Mediation der Zukunft“ findet heute in Minsk statt. Daran nehmen etwa 200 SchülerInnen und StudentInnen aus Belarus und Russland teil. Schüler und Studenten präsentieren ihre Stellung zur Schulmediation, ihr Nutzen, effiziente Methoden zur Erkennung von Problemen und Findung von Lösungswegen. In der Sektion für Erwachsene halten erfahrene Spezialisten in Mediation, Vertreter des belarussischen Bildungsmilieus ihre Vorträge.

Im Anschluss an das Forum wird eine Weide – Symbol des Forums gepflanzt. Die Veranstaltung wird vom Zentrum „Mediation und Recht“, Belarussischen landesweiten Juristenverband mit Unterstützung des UN-Kinderhilfswerkes (UNICEF) in Belarus organisiert.

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