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03 Juni 2021, 11:02

Wer wollte wirklich das Ryanair-Flugzeug in Minsk landen lassen? ONT-Video enthüllt Details des Flugs Athen-Vilnius

MINSK, 2. Juni (BelTA) – Der TV-Staatssender ONT hat ein Enthüllungsvideo zur Notlandung der Ryanair-Maschine in Minsk gezeigt, das am 23. Mai von Athen nach Vilnius flog. Das Video gibt Aufschluss über die Chronologie der Ereignisse, lässt Passagiere zu Wort kommen und demonstriert Aufnahmen von der Vernehmung des festgenommenen Roman Protassewitsch.

Aus dem Video erfahren die Zuschauer, dass die E-Mail über die Bombendrohung beim Nationalen Flughafen Minsk am 23. Mai um 12:25 Uhr eingegangen war, als sich das Flugzeug noch im ukrainischen Luftraum befand. Nach 5 Minuten haben die Fluglotsen die Piloten informiert – die Maschine war gerade in den belarussischen Luftraum eingeflogen. Die Crew bekam die Empfehlung zur Notlandung im Flughafen Minsk.

Die Gespräche zwischen den Fluglotsen und Piloten dauerten etwa 15 Minuten. Die ganze Zeit hielt der Flugkapitän Funkkontakt mit seiner Fluggesellschaft und möglicherweise mit dem Flughafen Vilnius. Das Flugzeug näherte sich inzwischen der Grenze zu Litauen.

„Das Gespräch dauerte 15 Minuten. Mit einer Geschwindigkeit von 900 km/h erreichte die Boeing 737 die Stadt Lida. Bis zur belarussisch-litauischen Grenzen waren es 25 km. Bis zum Flughafen Vilnius - 78 km. Zwei Minuten hätten gereicht, um in den litauischen Luftraum einzufliegen. Aber der Chefpilot entscheidet anders – er leitet die Maschine um und fliegt Richtung Flughafen Minsk. Niemand hat ihn dazu gezwungen, niemand hat ihm einen Befehl gegeben. Er erhielt nur eine Empfehlung. Hätte er nicht umgelenkt, hätte das Flugzeug in weniger als 2 Minuten den belarussischen Luftraum verlassen“, sagte der Kommandeur der Luftstreitkräfte und Luftabwehr Igor Golub.

Um 13:24 Uhr stoppte die Maschine im Flughafen Minsk. Nach der Durchsuchung von Gepäck und nach der Passagierkontrolle wurde nichts Verdächtiges gefunden. Das Video demonstriert Aufzeichnungen von Gesprächen zwischen den Spezialdiensten und Video-Aufnahmen von Fahrzeug-Kameras, die die Gerüchte widerlegen sollen, dass die Sonderdienste angeblich im Voraus zum Flugplatz geschickt worden waren.

Roman Protassewitsch war einer der Letzten, die das Flugzeug verlassen haben. Nach der ersten Kontrolle am Flugplatz setzte er sich in den Shuttlebus. Als er noch in der Schlange vor der Passkontrolle stand, ging im Internet die Information über die erzwungene Notlandung des Flugzeugs und die Festnahme von Roman Protassewitsch herum. Als erster hat diese Meldung Franak Večerka in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Als sich nach 30 Minuten diese Meldung in allen möglichen Massenmedien verbreitet hatte, stand Roman Protassewitsch noch ganz ruhig bei der Passkontrolle.

Wer wusste denn, dass sich Roman Protassewitsch gerade in diesem Flugzeug befinden würde. In Belarus konnte niemand darüber wissen, behaupten die Autoren. Nur drei Seiten verfügen über die Angaben zu den Fluggästen: Flughäfen im Ausreise- und Zielland und die Fluggesellschaft.

Bei der Vernehmung sagte Roman Protassewitsch, dass er vorher mit einer Person einen ziemlich heftigen Konflikt hatte. Und diese Person konnte wissen, dass Roman diesen Flug von Athen nach Vilnius nehmen wird, weil sie auch im Gruppenchat war, wo Protassewitsch das einzige Mal – 40 Minuten vor dem Abflug – über seine Heimflugpläne informierte. „Kaum hatte ich das gesagt, war ich sofort in Minsk gelandet. Auf der Stelle!“ betonte der Angeklagte. Seiner Meinung nach war das kein Zufall.

Apropos, die Verhaftung des Belarussen am Minsker Flughafen erfolgte nach einer ausführlichen und lautstarken Erklärung von Swetlana Tichanowskaja zu diesem Vorfall, die sie in ihrem Telegram-Kanal abgegeben hat.

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