
MINSK, 29. Mai (BelTA) – Die westlichen Medien berichten voreingenommen und bedienen sich dabei verschiedener Klischees. Der Schweizer Politiker, Journalist und Schriftsteller Guy Mettan sieht darin den Zusammenbruch der Objektivität und der Unparteilichkeit. Das sagte in einem Interview mit dem TV-Staatssender Belarus 1.
„Die westlichen Medien sind leider nicht mehr objektiv. Seit mindestens 15 Jahren herrscht im Westen eine derart starke Russophobie, die gegen Russland und Belarus gerichtet ist. Alle Staaten, die sich dem Mainstream-Westen widersetzen, werden dämonisiert und als etwas Böses dargestellt. Iran, Venezuela, Kuba, um nur ein Paar Beispiele zu nennen. Ich bin seit 43 als Journallist tätig und bin überzeugt, dass sich die westliche Presse in ihrer Berichterstattung lauter Vorurteile und Klischees bedient. Das ist seit dem Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine deutlich zu spüren. Das ist sehr traurig. Das bedeutet den Zusammenbruch der Objektivität, das Ende der Unparteilichkeit und keine Meinungsvielfalt in den Medien“, sagte Guy Mettan.
Belarus und Russland würden in der westlichen Presse als etwas Böses dargestellt, sie würden als „autoritäre Regime“ verteufelt. „Meine Meinung: Jedes Land hat das Recht, seine eigene Regierung frei zu wählen. Niemand darf sich in die Angelegenheiten anderer Staaten einmischen und ihnen vorschreiben, was sie zu tun haben. Außerdem ist kein Land perfekt, wenn es um Demokratie und Freiheit geht. In der Schweiz funktioniert die Demokratie auf eine andere Art und Weise als in Frankreich oder England. Schauen Sie sich an, wie der französische Präsident Demonstrationen verbietet, die gelben Westen verfolgt und die Polizei hart durchgreifen lässt. Das Vereinigte Königreich hält Assange unter brutalen Bedingungen gefangen, nur weil er die Wahrheit über die USA und ihre Kriegsverbrechen im Irak gesagt hat. Deshalb glaube ich, dass jedes Land das Recht hat, selbst zu entscheiden, wie es regiert wird und welche Freiheit es braucht. Wir haben kein Recht, anderen Ländern vorzuschreiben, was sie tun sollen“, betonte der Schweizer Politiker.