MINSK, 24. März (BelTA) – Bei der Bekämpfung des Coronavirus geht Belarus professionell, punktuell vor und greift dabei auf chinesische Erfahrungen zurück. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko beim heutigen Treffen mit dem Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Volksrepublik China in Belarus, Cui Qiming.
„Die ersten Corona-Fälle wurden in Belarus importiert. Wir haben früher von diesem Virus nichts gehört“, stellte der Staatschef fest. Das Epizentrum der Epidemie habe auch nicht in Belarus gelegen, sondern sehr weit weg in China.
Der Staatschef machte darauf aufmerksam, dass in Belarus sehr viele chinesische Staatsbürger wohnten und arbeiteten. Kein Chinese habe das Virus ins Land gebracht.
„Wir arbeiteten und arbeiten nach wie vor sehr minutiös. Nicht, weil wir irgendwie Angst vor etwas haben. Wir versuchen, professionell und punktuell zu handeln und greifen auf unsere und Ihre Erfahrungen zurück“, sagte der belarussische Staatsführer.
Alexander Lukaschenko sprach China seinen Dank aus. „Ich werde jeden Morgen über die Situation im Land informiert. Alle Fragen, die wir an unsere chinesischen Kollegen stellen, werden schnell und umgehend beantwortet. Sie teilen ihre traurigen Erfahrungen mit unseren Fachärzten, Mikrobiologen und Epidemiologen. Dafür danken wir China sehr.“
Der Präsident erzählte darüber, was in Belarus gegen die Ausbreitung der Coronavirus-Infektion unternommen wird. „Erstens, wir kontrollieren die Einreisenden aus jenen Ländern, die von der Epidemie besonders hart betroffen sind. Wir haben unsere Grenzen nicht geschlossen, weder für Belarussen noch für Ausländer. Wer heute nach Belarus kommt, wird sehr genau kontrolliert. Hauptsächlich im Flughafen Minsk." Wenn notwendig, würden die Eingereisten unter Quarantäne gesetzt. „Manche von ihnen beschimpfen uns, aber so ist die Situation heute“, sagte Alexander Lukaschenko.
Er wies auch auf die traditionelle saisonale Steigerung von Erkrankungen hin, die durch gewöhnliche Virusinfektionen verursacht werden. Die Ärzte haben auch andere Patienten mit anderen ernsthaften Krankheiten nicht außer Acht zu lassen. „Wir müssen sehr darauf aufpassen, dass andere schwer kranke Menschen eine anständige Behandlung bekommen. In Belarus ist kein Patient an Coronavirus gestorben, an anderen Erkrankungen stirbt man immer noch. Deshalb habe ich das Gesundheitsministerium gewarnt, dass man auch andere Menschen mit schweren Erkrankungen nicht im Stich lassen soll“, fügte er hinzu.
In Belarus stehen vor allem Menschen aus Risikogruppen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – ältere Personen und chronisch Kranke sind gegen die Corona-Infektion besonders anfällig. Hier ist eine eingespielte Arbeit von Medizinern und sozialen Helfern besonders wichtig und notwendig. Alte Menschen werden nicht nur medizinisch versorgt, sondern sie werden von Volontären und öffentlichen Vereinen im Alltag betreut.
„Im Leben ist man vor nichts versichert. Hauptsache – keine Panik. Ich habe mehr Angst nicht wegen dem Virus, sondern wegen der Massenpsychose in den Medien. Diese Psychose kann zu Erkrankungen führen. Belarus hat bereits seine Erfahrungen im Kampf gegen die Infektion gesammelt und greift aktiv auf das chinesische Praktiken zurück“, sagte der Staatschef.