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12 Oktober 2024, 11:29

„Das war ein mutiger Schritt.“ Lukaschenko erzählte, wie nach Tschernobyl das Dorf wieder zum Leben erweckt wurde

KORMA, 12. Oktober (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko nahm heute während des Erntedankfestes „Daschynki 2024“ in Korma (Gomel) an einer feierlichen Ehrung der Landwirte teil. Dabei erzählte er, wie nach der Tschernobyl-Katastrophe die Landwirtschaft in der Region wieder zum Leben erweckt wurde. 
„Das war eine große menschliche Tragödie. Wir dachten, dass wir in eine Sackgasse geraten waren und dass es keinen Ausweg gab. Man hat uns lange davon überzeugt, dass das Leben hier nicht möglich ist. Und dass wir über diese Territorien vergessen sollten. Wir lehnten solche Vorschläge kategorisch ab. Ich wusste: Es war eine fast unlösbare Aufgabe, in den von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Gebieten nach dem schweren Zusammenbruch der Sowjetunion in den 90er Jahren ein menschenwürdiges Leben zu gewährleisten“, sagte Alexander Lukaschenko.

Er wies darauf hin, dass damals noch niemand so etwas getan hatte. Und man wusste nicht, wie man das tut. „Es gab keine Rezepte. Aber die Entscheidung wurde getroffen: Wir haben unser Volk nicht im Stich gelassen. Und dann haben wir die absolut richtige Entscheidung getroffen. Das war der erste Schritt. Und, wie wir heute sehen können, ein sehr mutiger Schritt. Ein Schritt zur Wiederbelebung der Gebiete“, betonte der Staatschef.
„Wir haben Wissenschaftlern einbezogen und praktische Wege gefunden, wie man saubere Produkte bekommen kann. Damit begann unser Weg zur Wiederbelebung der Landwirtschaft in den sogenannten verseuchten Gebieten. Um die Region endlich zum Leben zu erwecken, haben wir den nächsten Schritt getan: Wir haben Siedlungen mit Gas versorgt, neue Arbeitsplätze eingerichtet, Schulen, Krankenhäuser und Kulturzentren in Ordnung gebracht“, so Alexander Lukaschenko. 

Es wurde ein gewaltiges Arbeitspensum bewältigt. Belarus hat sechs groß angelegte Staatsprogramme umgesetzt und mehr als $23 Milliarden aus dem Haushalt und etwa genauso viel Geld aus nicht budgetären Fonds in die Beseitigung der Tschernobyl-Folgen investiert. Etwa eine Million Hektar Land wurden in den landwirtschaftlichen Umsatz und eine halbe Million Hektar in den Waldfonds zurückgeführt.
Heute sind die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Region Gomel auf den internationalen Märkten beliebt, und niemand zweifelt an ihrer Qualität. Auch die Forstprodukte der Gomeler Unternehmen werden im Ausland geschätzt. „Das ist für mich der wichtigste Faktor, dass wir damals das Richtige getan haben. Hier können heute Menschen leben“, sagte der belarussische Staatschef.

Seiner Meinung nach wäre es gar nicht anders möglich gewesen: Wo würden sich Tausende und Abertausende von Menschen wiederfinden, die ihre Heimat verlassen und den Kontakt zu ihren Wurzeln verloren haben? Nach dem Gau hat es in der Tat Versuche gegeben, den Menschen ihre Heimat zu entreißen. Schuld daran waren verantwortungslose Politiker, die mit diesem Thema politische Punkte sammeln wollten. Dabei haben sie die betroffenen Gebiete überhaupt niemals besucht.“

„Das Schwierigste war, dieses Schiff in die entgegengesetzte Richtung zu lenken. Wir haben es geschafft. Ihr habt es geschafft. Ja, ihr habt es heute in der Landwirtschaft schwer (seien wir ehrlich), der Industrie geht es besser. Aber ich bin euch dankbar, dass ihr mich damals gehört habt und nicht weggelaufen seid, dass ihr in euren Häusern geblieben seid. Und wir werden alles dafür tun, dass ihr meiner Generation nie vorwerfen werdet, wir hätten Ihnen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das ist die Hauptaufgabe von mir und allen Regierungsmitgliedern“, betonte der Präsident.
Er wies darauf hin, dass die junge souveräne Republik, ein Fragment eines riesigen und reichen Reiches, die Folgen der weltweiten, vom Menschen verursachten Katastrophe praktisch ohne Hilfe von außen bewältigt habe. Das Staatsoberhaupt erklärte, dass es der jungen souveränen Republik gelungen sei, die Folgen der universellen technogenen Katastrophe mit eigenen Händen und eigenem Verstand zu bewältigen, indem sie Wissenschaft und Praxis, Weisheit und Wissen kombiniert hat. „Wir haben die Katastrophe überwunden, weil wir aufgehört haben zu jammern, zu klagen und uns auf jemanden zu verlassen. So ist es auch jetzt: Wir können nur mit unserem eigenen Verstand, mit unseren eigenen Anstrengungen etwas erreichen“, sagte Alexander Lukaschenko. „Heute können wir von einem würdigen Ergebnis sprechen, ihr könnt es jeden Tag sehen. Trotz düsterer Prognosen und langjähriger Vorurteile lebt ihr hier.“



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