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17 August 2024, 11:56

Die Rede von Lukaschenko auf dem Gipfeltreffen “Die Stimme des Globalen Südens“

Die Rede des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko auf dem 3. Gipfeltreffen “Die Stimme des Globalen Südens“

Sehr geehrter Herr Modi!

Liebe Freunde!

Ich danke Ihnen für die Einladung, auf dem dritten Gipfeltreffen “Die Stimme des Globalen Südens“ zu sprechen, das sich zu einem der größten Foren für die Diskussion von Fragen der modernen Weltordnung und der Zukunft der Menschheit entwickelt.

„Wir sind durch gemeinsame Ziele und Ansätze zur Lösung von Weltproblemen geeint. Dazu gehören der Aufbau einer multipolaren Welt, die Schaffung eines Systems der unteilbaren Sicherheit, die Gewährleistung einer nachhaltigen Entwicklung und die Stärkung der gleichberechtigten Zusammenarbeit. Und - was am wichtigsten ist - die Verbesserung des Lebensstandards unserer Völker. 

Die Ära der westlichen Vorherrschaft gehört der Vergangenheit an. Das Zentrum des globalen Fortschritts, der wirtschaftlichen Schwerkraft und der politischen Entscheidungsfindung verlagert sich in den Süden und Osten. Dies erfordert, dass wir in internationalen Angelegenheiten aktiver werden. Die Stimme des Globalen Südens sollte mit voller Kraft erklingen und seinem enormen Potenzial entsprechen.

Die Gegner spüren diese wachsende Macht und versuchen, ihr entgegenzuwirken. 

Der indische Premierminister hat absolut Recht, wenn er sagt, dass die meisten globalen Probleme nicht vom globalen Süden geschaffen wurden, aber sie betreffen uns mehr. 

Belarus kennt das aus seiner eigenen Erfahrung. Seit einigen Jahren leben wir unter illegalen, ungerechten und barbarischen Sanktionen, die nicht nur unser Land betreffen, sondern auch verheerende Auswirkungen auf Ihre Völker haben. 

So haben beispielsweise die Beschränkungen für die Ausfuhr von belarussischen Mineraldüngern die Probleme der Nahrungsmittelknappheit und des Hungers in den ärmsten Ländern der Welt verschärft. 
Der Westen provoziert weiterhin Konflikte, die zu Flüchtlingsströmen in Millionenhöhe führen, und dann zynisch den Globalen Süden und Belarus für die Migrationskrise verantwortlich macht. Der wahre Grund ist jedoch die Abschöpfung von Ressourcen und die Auferlegung eines Systems des nicht-äquivalenten Austauschs für Entwicklungsländer.

Heute werden viele Regionen von Kriegen und Konflikten erschüttert, das Wettrüsten nimmt ein nie dagewesenes Tempo an, um den transnationalen Konzernen zu gefallen. Aber ohne dauerhaften Frieden und die Lösung der globalen Widersprüche ist keine Entwicklung möglich.

Belarus hat aus diesem Grund immer wieder Friedensinitiativen ergriffen und die Rolle einer Verhandlungsplattform für Konfliktlösungen übernommen hat. Wir werden diese Arbeit kontinuierlich fortsetzen.

Belarus will zur Stärkung der globalen Mehrheit beitragen, indem es sich aktiv an den internationalen Strukturen beteiligt, die uns vereinen: die Vereinten Nationen, die Bewegung der Blockfreien Staaten, die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und die BRICS-Staaten, von denen wir erwarten, dass wir in naher Zukunft Partner werden.

Liebe Freunde!
 
Vor mehr als einem halben Jahrhundert ist das Weltsystem des Kolonialismus zusammengebrochen, was jedoch nicht zu einer wirklichen Befreiung der Länder der so genannten Dritten Welt geführt hat. Die faktische wirtschaftliche und technologische Abhängigkeit von den ehemaligen Metropolen besteht in vielerlei Hinsicht fort.
 
Deshalb steht heute die Wirtschaft als Grundlage jeder Souveränität im Vordergrund unserer Arbeit. Und gerade im wirtschaftlichen Bereich haben wir den Ländern des Globalen Südens etwas zu bieten.

Seit den Zeiten der UdSSR haben wir lange und aktiv mit den Staaten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas zusammengearbeitet. Wir leisten ständig humanitäre Hilfe für bedürftige Länder. Unsere Möglichkeiten sind jedoch viel umfassender.
 
Belarus gehört zu den weltweit führenden Ländern bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Trotz des Drucks von außen zeichnet sich unser Land durch ein hohes Maß an Stabilität aus und setzt fort, nachhaltig zu entwickeln.

Als Republik mit einer gut entwickelten Industrie, Landwirtschaft, Wissenschaft und Bildung sind wir bereit, dem Globalen Süden Lebensmittel, Industrieprodukte, Technologie, einschließlich digitaler Technologie, bewährte Verfahren im Gesundheitswesen, einschließlich Telemedizin, Personalausbildung und andere Bereiche anzubieten.

Wir verfügen bereits über Erfahrungen, zum Fortschritt einer Reihe von Ländern des Globalen Südens, ihrer Industrialisierung und der Verbesserung der Lebensqualität und des Lebensstandards der Bevölkerung wirksam beizutragen.
 
Ein Beispiel ist die Republik Simbabwe, die sich mit unserer Hilfe um die Ernährungssicherheit, die Entwicklung des medizinischen Versorgungssystems und die Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern erfolgreich kümmert.
 
Wir sind geografisch weit von Ihnen entfernt, aber wir sind immer bereit, Ihnen bei der Lösung der dringendsten Probleme zur Seite zu stehen.
 
Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam in der Lage sind, auf alle Herausforderungen unserer Zeit eine würdige Antwort zu geben.
 
Wie der große Mahatma Gandhi sagte: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt“. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam die Welt verändern können, und die Stimme der Globalen Mehrheit ist die Stimme unserer gemeinsamen Zukunft.
 
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
 
Alexander Lukaschenko nahm am Gipfeltreffen auf Einladung des indischen Premiers Narendra Modi teil.
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