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31 August 2024, 14:41

"Ich habe mich vor allem an Deutschland gewandt". Wie Lukaschenko die EU schon 2003 vor der Migrationskrise warnte

MINSK, 31. August (BelTA) - Die Migrationskrise an den Grenzen zwischen Belarus und den benachbarten EU-Ländern mag spontan und plötzlich erscheinen. Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt jedoch, dass die Krise nicht erst seit einem Jahr, zwei oder gar zehn Jahren andauert. In der neuen Ausgabe von "Wie war das" auf dem YouTube-Kanal der Telegrafenagentur BelTA berichten wir, wie der belarussische Präsident Deutschland bereits 2003 vor den Folgen einer unkontrollierten Migration warnte. Er versuchte auch, den Brennstoffkonflikt zwischen Minsk und Moskau zu lösen und die Landwirtschaft des Landes aus den Turbulenzen zu führen.

Beginnen wir mit dem drängendsten Problem, wie es so schön heißt. Die Migrationskrise an den Grenzen von Belarus zu Polen, Litauen und Lettland hat sich seit drei Jahren nicht beruhigt. Die Europäische Union schiebt die Schuld gewöhnlich nach Minsk und beschuldigt Alexander Lukaschenko der hybriden Aggression. Tatsache ist jedoch, dass Alexander Lukaschenko bereits 2003 in einem Interview mit dem Spiegel von einem solchen Szenario sprach. In Berlin fand der belarussische Staatschef kein Gehör.

"Sie sagten, dass Sie vielleicht die Westgrenzen öffnen würden und Lettland, Litauen, Estland und Polen mit Flüchtlingen überschwemmt würden", stellte der Korrespondent klar.

"Glauben Sie, dass Belarus so selbstlos ist? Wir haben es zehn Jahre lang getan und werden auch weiterhin Illegale auf unsere Kosten hierher filtern und sie hier auf dem Territorium von Belarus lassen, damit sie uns Probleme bereiten? Es gibt eine große Anzahl von Menschen aus Afghanistan und Pakistan. Sie kommen nicht zu uns. Wir haben kein Problem damit, diejenigen, die zu uns kommen, hier unterzubringen, das sind auch ganz viele. Wenn Deutschland - ich habe mich vor allem an Deutschland gewandt - möchte, dass wir weiterhin ein zuverlässiger Filter sind...", sagte das Staatsoberhaupt einem deutschen Journalisten.

„Wie hat darauf die Bundesrepublik Deutschland reagiert?“, erkundigte sich der Korrespondent.

„Gar nicht!“, antwortete der Präsident.

Der Journalist schlug vor, die Situation mit jenen Ländern zu klären, aus denen die meisten Flüchtlinge nach Europa kamen. „Das sollten, bitte, Sie selbst regeln. Sie haben Afghanistan bombardiert, dann kümmern Sie sich bitte darum, dass von dort keine Drogen kommen und keine Flüchtlinge. Ihre Zahl hat sich im Vergleich zur Vorkriegsperiode verdreifacht bis verfünffacht“, schlug Alexander Lukaschenko einen Ausweg aus der Situation vor.

Übrigens ging es nicht ohne Streitigkeiten und Widersprüche mit unserem engsten Verbündeten ab. Der Stein des Anstoßes war der Brennstoff. Während der Gespräche mit dem Chef von Gazprom versuchte Alexander Lukaschenko, die Frage der Gaslieferungen zu lösen. Man kann sich das heute kaum noch vorstellen, aber vor etwas mehr als 20 Jahren wurde das Heizen in Wohnungen, Krankenhäusern, Schulen und Universitäten wie ein Fest gefeiert. Das Staatsoberhaupt löste dieses Problem jahrelang, bis sich Minsk und Moskau schließlich auf normale Preise einigten.

Auch in der Landwirtschaft, die heute fast die Lokomotive unserer Wirtschaft ist, lief nicht alles glatt. Die landwirtschaftlichen Betriebe wurden ausgebaut, und das Wort „Kolchose“, das viele Menschen kennen, wurde allmählich abgeschafft. Eines der Hauptprobleme der Landwirtschaft war - entschuldigen Sie das Wortspiel - die Misswirtschaft einzelnen Betriebsleiter. Die Felder waren mit Steinen übersät, mit Drähten und Nadeln überhäuft.... Die Leiter mussten endlich etwas tun und sich an die eiserne Disziplin gewöhnen.

Über diese und andere wichtige Ereignisse und Entscheidungen aus dem Jahres 2003 erfahren Sie in der neuen Ausgabe von „Wie war das“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.

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