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21 Oktober 2021, 17:47

Kann COVID-19 gegen Krebs helfen? Belarussische Onkologen stellen kühne Hypothese auf

MINSK, 21. Oktober (BelTA) – Kann COVID-19 eines Tages als „Heilmittel“ gegen Krebs verwendet werden? Diese Hypothese haben belarussische Onkologen im Zusammenhang mit den gesunkenen Krebsfallzahlen in Belarus aufgestellt. Der zum Pressedienst des Staatschefs gehörige Telegram-Kanal „Pul Perwogo“ zeigt ein Video, in dem Alexander Lukaschenko beim Besuch des Minsker Klinischen Gebietskrankenhauses am 20. Oktober diese These angesprochen hat.

„Ich freue mich sehr, dass ich heute dieses Onkologische Zentrum besuchen darf. Ich habe viel Gutes erfahren. Niemand bezweifelt jetzt die Tatsache, dass das Coronavirus inzwischen das Grippevirus verdrängt hat. Jetzt vermuten auch die Onkologen, dass die leicht gesunkenen Krebsfallzahlen nicht darauf zurückzuführen sind, dass Menschen heute seltener einen Arzt aufsuchen. Ich werde mich sehr freuen, wenn das Coronavirus ähnlich wie mit der Grippe als eine Art Heilmittel gegen Krebs wirkt“, sagte das Staatsoberhaupt.

Früher haben belarussische Krebsforscher eine Hypothese aufgestellt, dass COVID-19 einen Einfluss auf die sinkende Krebsinzidenz ausübt. Das hat Vizedirektor des Staatlichen Forschungs- und Behandlungszentrums für Onkologie und medizinische Radiologie Sergej Krasny vor Journalisten erzählt.

Seine These lautet wie folgt: „Zu den häufigsten Symptomen der Coronavirus-Erkrankung gehört das Fieber, das lange andauert. Bekanntlich kann Wärme bösartige Tumorzellen vernichten. Seit über 40 Jahren gehören die lokale und Ganzkörper-Hyperthermie in Belarus zu den herkömmlichen Therapieverfahren bei Krebs“, erzählte er.

Bei der Coronavirus-Infektion ist die Zelluläre und humorale Immunantwort sehr ausgeprägt. Der Körper reagiert mit der Produktion von sehr vielen Antikörpern. Die Zellen des Immunsystems und die Antikörper zeichnen sich durch eine sehr hohe nicht-spezifische Antitumoraktivität aus – diese Wirkung nutzen die Mediziner heute bei der Antitumor-Immuntherapie.

„Diese komplexe Wirkung aus Hyperthermie und Anstieg der Immunität kann dazu führen, dass sich das Wachstum von Tumorzellen verlangsamt, gehemmt oder gar gestoppt werden kann“, sagte der Vizedirektor des Krebsforschungszentrums.

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