MINSK, 18. August (BelTA) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat der großen Sonntagsnachrichtensendung des Fernsehsenders Rossija ein Interview gegeben. Am Sonntag strahlte der Sender den Hauptteil des Interviews mit den wichtigsten Aussagen des belarussischen Staatschefs aus.
Das Gespräch dauerte rund zwei Stunden. Alexander Lukaschenko gab detaillierte, aufrichtige und offene Antworten zu einer breiten Palette von Themen, darunter die belarussisch-russische Zusammenarbeit sowie regionale und internationale Fragen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit von Belarus und Russland, der Unionsstaat als Ganzes, die Lage in der Ukraine und Möglichkeiten zur Lösung des Konflikts, die Reaktion auf das Verhalten der westlichen Nachbarn und die Situation an der Grenze. Einige Aspekte der Innenpolitik, die persönliche Rolle des Präsidenten bei der Entwicklung des Landes und seine Pläne für die Zukunft.
In dem Gespräch wurden auch aktuelle Themen angesprochen. Dazu gehörten der Zwischenfall mit der Verletzung des belarussischen Luftraums durch ukrainische Drohnen, die roten Linien" in Sicherheitsfragen und die Ereignisse im Gebiet Kursk. In Beantwortung der Fragen des Journalisten nahm das Staatsoberhaupt auch zu den jüngsten Erklärungen Polens und der Ukraine Stellung.
Zum Schutz der Staatsgrenze: Keine „roten Linien“, Reaktion erfolgt sofort
Alexander Lukaschenko warnte, dass im Falle einer Verletzung der Staatsgrenze sofort gehandelt werde.
Eine der Fragen bezog sich auf die flegelhafte Reaktion des ukrainischen Außenministeriums auf die Erklärung des belarussischen Außenministeriums über die Verletzung des belarussischen Luftraums durch ukrainische Drohnen. Die ukrainischen Beamten antworteten, dass es zu diesem Thema nichts zu sagen gäbe, es sei nicht der Rede wert.
Zu den Perspektiven der belarussisch-russischen Integration
Die Beziehungen zwischen den Staatsoberhäuptern beider Länder seien ein gutes Beispiel für die Entwicklung der Integrationsbeziehungen zwischen Belarus und Russland. Der Staatschef wurde gefragt, wie er den aktuellen Entwicklungsstand des Unionsstaates sehe, wie stark und unzerstörbar er sei und was noch für eine engere Integration getan werden müsse.
Lukaschenko bezeichnet den Angriff auf Kursk als einen „Kampf zur Erhöhung der Einsätze
„Ich stimme mit Putin überein, wenn er sagt, dass es darum geht, den Einsatz zu erhöhen, um eine stärkere Position zu erlangen, wenn es zu Verhandlungen kommt. Das ist es, was der Westen sagt, wovon die Ukraine träumt. Aber es stellt sich eine andere Frage: Wer wird in einer solchen Situation mit ihm verhandeln wollen“, sagte der Staatschef.
Zum Einreiseverbot nach Litaue für Fahrzeuge mit belarussischen Kennzeichen
„Verrückt. An Ihrer Stelle würde ich mich zu vielen Fragen, die Litauen betreffen, nicht äußern. Weil die nicht wissen, was sie tun. Das sind Verrückte. Wirklich Verrückte. Was soll ich über sie sagen? Wenn es dort verantwortliche Politiker gäbe, könnten wir über ihre Politik sprechen. Aber es gibt dort keine verantwortlichen Politiker“, sagte das Staatsoberhaupt.
Für Alexander Lukaschenko hat die Entscheidung der litauischen Behörden auch eine positive wirtschaftliche Seite. „Gott sei Dank. Unsere Bürger werden aufhören, Geld über die Grenzen von Belarus und Russland zu exportieren. Auch wenn sie es jetzt weniger tun. Dasselbe gilt für die Russen. Das Geld bleibt hier. Das ist der sogenannte Wirtschaftstourismus. Riesige Geldsummen werden von hier exportiert“, sagt er.