WITEBSK, 24. Oktober (BelTA) – Die Arbeit in der Viehzucht darf nicht zu einer kriminellen Tätigkeit werden, und für Fehler muss strengste persönliche Verantwortung übernommen werden. Dies erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko auf einer Sitzung in Witebsk, wo eines der Hauptthemen die Situation im Land mit dem Viehsterben war.
„Das Wichtigste ist, dass die Arbeit in der Viehzucht nicht zu einer kriminellen Tätigkeit werden darf. Für Fehler muss strengste persönliche Verantwortung übernommen werden. Auch wenn man mir noch so sehr das Gegenteil einzureden versucht, sehe ich, dass Sie den negativen Trend nicht umgekehrt haben. Wichtig ist, dass Ihnen das Elementarste fehlt – Disziplin“, betonte der belarussische Staatschef.
Alexander Lukaschenko bezeichnete dieses Thema als eines der dringendsten Probleme in der Landwirtschaft. Von Januar bis September wurden landesweit 108 Tsd. verendete Tiere registriert – insgesamt 5 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Einen deutlichen Anstieg des Viehsterbens verzeichnete jedoch das Gebiet Witebsk und – wie der Präsident betonte, überraschenderweise – an zweiter Stelle das Gebiet Grodno mit 15 Tsd. verendeten Tieren. „Erstaunlich. Der General ist jedoch ein Vorsitzender des Gebietsexekutivkomitees “, bemerkte das Staatsoberhaupt.
Er fügte hinzu, dass ihn das Gebiet Grodno in vielerlei Hinsicht zunehmend beunruhige. In diesem Zusammenhang erinnerte der Präsident daran, dass es sich dabei auch um die Fehler des früheren Leiters des Gebiets, Wladimir Karanik, handele, der derzeit die Nationale Akademie der Wissenschaften leitet.
„Die Missstände im Gebiet Witebsk, über die mir der Staatskontrollausschuss mit Fotos berichtet hat, sind typisch für das ganze Land. Deshalb sind heute alle Gouverneure hier“, kritisierte Lukaschenko. „Anstatt konkrete Arbeit zu leisten und vielleicht kleine, aber reale positive Fortschritte zu erzielen, beschäftigt ihr euch weiterhin mit der Fälschung von Informationen. Futter scheint zwar vorhanden zu sein, ist aber überall von schlechter Qualität – in jeder fünften Agrarorganisation in der Hälfte der Kreise des Landes wurden Verstöße festgestellt.“
Auch im Veterinärwesen äußerte der Präsident scharfe Kritik: „Das ist schrecklich – manche Betriebe führen überhaupt keine Impfungen durch, und in anderen werden abgelaufene Tierarzneimittel verwendet. Was macht ihr da? Ihr spritzt den Kälbern statt Medizin Gift! Ist das normal? Anstatt ihre eigentlichen Pflichten zu erfüllen, erfinden Tierärzte neue Methoden, um die Verluste zu vertuschen.“
